Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Samstag, 26. April 2014

Der Hunnen-Vergleich: Erst hui, dann pfui

Warum wird hin und wieder einmal an die „Hunnenrede“ des alten Kaisers Wilhelm erinnert, wenn davon die Rede ist, die Deutschen müssten wieder „mehr Verantwortung in der Welt“ übernehmen?


Auf die „Hunnenrede“ wird auch Bezug genommen in den Blog-Posts
Deutsche, ihr müsst!
http://zettelmaus.blogspot.com/2014/04/ukraine-krise-deutsche-ihr-musst-wieder.html

und
Koalitionsverhandlungen - bleibt Rüstungslobbyismus draußen?
http://guttmensch.blogspot.com/2013/11/koalitionsverhandlungen.html
 

Auf diesem Post möchte ich zwei Bilder vorstellen, die veranschaulichen, dass die auch heute noch oft für selbstverständlich gehaltene Gleichsetzung von  „mehr Verantwortung in der Welt“ und „militärischer Machtausübung“ mit einer längerfristigen Perspektive gesehen werden sollte.

Bei dem ersten Bild handelt es sich um ein Gemälde von 1902: „Germans to the Front“ von Karl Röchling. Das zweite Bild ist ein Propaganda-Plakat aus den USA von 1917 mit dem Slogan „Beat the Hun“, „Schlagt den Hunnen“.

Der Kaiser suchte sehnsüchtig die Anerkennung „auswärtiger Führer“. Das brutale Vorgehen seiner Truppen, als Teil einer internationalen Koalition, in der Niederschlagung des „Boxeraufstands“ in China brachte ihm auch tatsächlich die ersehnte Anerkennung ein.

Aus der "Hunnenrede"

Große überseeische Aufgaben sind es, die dem neu entstandenen Deutschen Reiche zugefallen sind […]
Eure Kameraden von der Marine haben diese Probe bereits bestanden, sie haben euch gezeigt, daß die Grundsätze unserer Ausbildung gute sind, und Ich bin stolz auf das Lob auch aus Munde auswärtiger Führer, das eure Kameraden draußen sich erworben haben. An euch ist es, es ihnen gleich zu tun. […]

Kommt Ihr vor den Feind, so wird er geschlagen, Pardon wird nicht gegeben; Gefangene nicht gemacht. Wer Euch in die Hand fällt, sei in Eurer Hand.
Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!"
Kaiser Wilhelm II. in der später berüchtigten "Hunnenrede", Bremerhaven 27.07.1900  
http://de.wikipedia.org/wiki/Hunnenrede ; auch zitiert auf
http://guttmensch.blogspot.com/2013/11/koalitionsverhandlungen.html

Siehe auch
http://www.zeit.de/2000/31/200031.hunnen_.xml/seite-2


 
"Deutsche an die Front" - Kaiser begeistert über das Gemälde
The Kaiser has been so pleased with the painting "Germans - to the Front," executed at Imperial command, by Herr Karl Roechling that he has ordered work to be begun at once on numerous reproductions of it. The picture represents the incident during Admiral Seymour's march to Pekin. The British troups were worn out and had halted, when Admiral Seymour gave the command which His Majesty selected for the title of the painting: "Germans to the Front'.' The picture shows the charging Germans, headed by Captain von Usedom and Lieutenant von Kottwitz, between the ranks of cheering English sailors. On the initial exhibition of the painting it was received with the most marked enthousiasm.
The Cincinnati Enquirer, 14. December 1902
http://www.newspapers.com/newspage/32392580/




"Germans to the Front"
Gemälde von Karl Röchling, 1902


Abzüge erhältlich in einigen Internet-Kunsthandlungen


Bereits 14 Jahre später führte die Dynamik der Aufrüstung und der militaristischen Denkmuster in die „Urkatastrophe“ des 1. Weltkriegs. Nun war das zuvor geschätzte Bild des „tapferen“ Hunnen die hässliche Fratze der Barbarei.


"Schlagt den Hunnen zurück"
Propaganda-Poster, USA 1917

Bild gefunden auf der Webseite
des Ostasieninstituts, Hochschule
Ludwigshafen am Rhein
http://www.oai.de/en/publikationen/
53-ostasienlexikon/hhh.html?start=11

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Der Kaiser genoss die Gesellschaft von Admiral Seymour.
Der Kaiser
Feilding Star, Volume V, Issue 1497, 20 May 1911, Page 2 (National Library of New Zealand)
May 19. The King, the Queen, the Kaiser and the Kaiserin, were present at a tournament at Olympia. The Kaiser and the Kaiserin lunched with the Duke and Duchess of Norfolk, Lords Rosebery, and Kitchener, and Admiral Seymour.
http://paperspast.natlib.govt.nz/cgi-bin/paperspast?a=d&d=FS19110520.2.26

Willy-Nicky Letters between Kaiser Wilhelm and the Czar
books.google.com/books?isbn=5872624999
I.D. Levine – History
Admiral Seymour, in a letter to the "London Morning Post" of January 10th, 1920 [ ...] writes: "Owing perhaps to the ex-Kaiser's occasional uncertain memory [...] I do not believe I gave the order stated
http://books.google.com/books?id=rmsJAwAAQBAJ&pg=PA57&lpg=PA57&dq=%22admiral+seymour%22+kaiser&source=bl&ots=ipeNr9kbsn&sig=33iOWYJeCBKbNyK0EIrDuMirJM0&hl=en&sa=X&ei=d_JcU_PiIYGqOoX_gPAM&redir_esc=y#v=onepage&q=%22admiral%20seymour%22%20kaiser&f=false


Interessante Info und Bilder zum Boxer-Aufstand
http://en.wikipedia.org/wiki/Boxer_Rebellion

Abschreckung lernen - Töten lernen


Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden — das ist der große Fehler von 1848 und 1849 gewesen — sondern durch Eisen und Blut.

(The great issues of the day are not decided through speeches and majority resolutions — that was the great error of 1848 and 1849 — but through blood and iron.)

 
Ukraine-Krise: Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen
DIE WELT ‎- 1 day ago
Europa sollte geeint handeln. Und Deutschland muss verstehen, dass Diplomatie nicht alles ist. Mit Russland nur zu reden, hilft nicht weiter.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article127262189/Deutsche-ihr-muesst-wieder-Abschreckung-lernen.html


„Der Russe“
Aus dem Artikel von Anne Applebaum in der WELT, 24.04.2014
(Link siehe oben)


Ukraine-Krise: Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen

Der Zweite Weltkrieg wurde nicht dank Diplomatie beendet, und Hitler hat sich auch nicht aus Polen zurückgezogen, nachdem dies die Vereinten Nationen gefordert hätten. Genauso wenig wurde der Holocaust gestoppt, weil das Nazi-Regime dann doch von der Weisheit des Internationalen Rechts überzeugt wurde.

[Anm. Blogger: Das stimmt, macht aber den Einsatz von Truppen und Bomben nicht zu einem Patentrezept für Strategien von heute. Um die Lektionen aus der „deutschen Katastrophe“ wirklich zu lernen, muss man sich u.a. auch damit beschäftigen, in welchem Umfang das NS Regime zunächst gestützt wurde, um „den Bolschewismus“ mit seiner Hilfe militärisch im Zaum zu halten. Und Diplomatie in dem Sinne, dass nach dem Attentat vom 20. Juni 1944 die Bereitschaft zu einem Verhandlungsfrieden im Falle eines Regimewechsels von innen heraus signalisiert worden wäre, wäre im Ergebnis nicht unbedingt eine schlechtere Option gewesen als der kategorische Ausschluss einer solchen Möglichkeit.]

Ostpolitik war gut, US-Raketen waren besser

Die Rote Armee wurde durch eine große Anzahl amerikanischer Soldaten, Waffen, Panzer und Nuklearwaffen abgeschreckt. Mit Diplomatie hatte das auch nichts mehr zu tun.

Seither möchten Deutsche gerne glauben, dass die Welt sich verändert hat. Wie alle Europäer ziehen deutsche Politiker die Diplomatie der nuklearen Abschreckung vor.

[…] nur weil die Deutschen sich an das Völkerrecht halten, muss der Russe dies nicht tun.

[Putin …] will das Vertrauen, das die Europäer in ihre Grenzen haben, destabilisieren. Er will, dass all die Pakte, Verträge und Vereinbarungen, die Europa nach 1945 und 1989 befriedeten, von uns selbst hinterfragt werden.

Er will auch alle Institutionen, die Europa nach 1945 und 1989 aufbaute, unterminieren. Besonders die Nato. Lange vor den Unruhen in der Ukraine haben russische Militärs die Staaten der Ostsee provoziert, um deren militärische Stärke zu testen.

Und natürlich will Putin in erster Linie die Europäische Union destabilisieren, weil sie die einzige Organisation ist, die seine Hauptziele verhindern kann: Europa weiter von russischem Gas abhängig zu halten und korruptes russisches Geld anzunehmen.

Diplomatie kann auf diese massiven Angriffe nicht die Antwort sein.
Nur als Ganzes kann Europa eine neue Energiepolitik entwickeln, die unsere Abhängigkeit von russischem Gas mindert.

[Anm. Blogger: Diese Satzfolge erinnert an „verschwurbelte“ Formulierungen bei Thilo Sarrazin, mit denen etwas nahe gelegt wird, ohne es direkt zu behaupten. Wenn man sie im Zusammenhang des Gesamt-Artikels liest, wird hier nahe gelegt, dass die Antwort von „Europa als Ganzes“ mit strukturellen Massnahmen, wie Minderung unserer Abhängigkeit von russischem Gas, nur als Teil eines militärisch dominierten Ansatzes denkbar sei und irgendwie im Gegensatz zum Einsatz von Diplomatie stünde.]

 Aber weitaus wichtiger ist, dass Europa die Nato wiedererstarken lässt, damit diese ihre Truppen an die östlichen Grenzen stellt, um Putin davon abzuhalten, nach der Ukraine auch noch das Baltikum, Polen, Rumänien und andere Länder zu destabilisieren.

 Alle europäischen Institutionen haben Deutschland in den letzten 60 Jahren Frieden und außergewöhnlichen Wohlstand gebracht. Will Deutschland dies alles verteidigen, braucht es nun doch mehr als nur Diplomatie. 

[Anm. Blogger: Wieder wird nahe gelegt, dass ein nicht militärisch dominierter Ansatz gleich zu setzen sei mit „nur Diplomatie“ und dem Verzicht auf strukturelle, z.B. wirtschaftspolitische Massnahmen. ]

 
   Kurzbiografie (erschien zusammen mit dem Artikel in der WELT):

Anne Applebaum, 49, ist eine polnisch-US-amerikanische Historikerin. Ihre Arbeiten über die Geschichte Osteuropas und des Kommunismus wurden mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: "Der Eiserne Vorhang" (Siedler, 1913 [Anm.: Blogger: wohl ein Tippfehler, richtig wohl 2013]). Applebaum hat in Osteuropa nicht nur intellektuell Heimat gefunden, sondern auch privat: Sie ist mit dem polnischen Außenminister Sikorski verheiratet 
 

NATO-Ambitionen des Ehemanns?
Aus
Anne Applebaum chce być Polką. Żona Radosława Sikorskiego złożyła wniosek o obywatelstwo
Polska Times
Data dodania: 2012-12-03
Karolina Wrońska
Applebaum cały czas pracuje jako dziennikarka, ostatnio pisze felietony o polityce zagranicznej dla "Washington Post". Nie da się ukryć, że w niektórych kręgach jest równie wpływowa jak jej mąż, który nie kryje ambicji na karierę międzynarodową. Jak pisała ostatnio "Polska", jego celami mogą być stanowiska sekretarza generalnego NATO lub następcy lady Ashton jako szefa europejskiej dyplomacji. Ale decyzja jego żony, by przyjąć polskie obywatelstwo, świadczyć też może o ambicjach krajowych - choćby o prezydenturze w 2020 r. http://www.polskatimes.pl/artykul/711587,anne-applebaum-chce-byc-polka-zona-radoslawa-sikorskiego-zlozyla-wniosek-o-obywatelstwo,id,t.html?cookie=1
Applebaum is still working as a journalist, recently wrote essays on foreign policy for the "Washington Post".  There's no denying that in some circles is as influential as her husband, who does not hide his international career ambitions.  As she wrote recently, "Poland", its objectives may be the position of Secretary General of NATO or the successor of Lady Ashton as head of European diplomacy.  But his wife's decision to adopt Polish citizenship, may also provide national ambitions - even for presidency in 2020 http://translate.google.com/translate?hl=en&sl=pl&u=http://www.polskatimes.pl/artykul/711587,anne-applebaum-chce-byc-polka-zona-radoslawa-sikorskiego-zlozyla-wniosek-o-obywatelstwo,id,t.html&prev=/search%3Fq%3Dharvey%2Bapplebaum%26biw%3D1082%26bih%3D572

 
Aus den Kommentaren auf WELT online

(kein Kommentar von mir und von jemanden, den ich kenne, dabei; „Mein_Kommentar“ ist Nutzername eines Foristen)
Mein_Kommentar vor einem Tag
"Ostpolitik war gut, US-Raketen waren besser"
Wenn es einen Gott gibt, der gerecht ist, dann wird er schon seine Antwort finden auf solche Aussagen! Wir gut die US-Raketen sind kann mittlerweile nahezu jedes Land im mittleren Osten bis nach Vietnam beurteilen!
"Russland hat nicht der Gewalt abgeschworen"
Sicher nicht. Aber die USA noch weniger. Es lebe die Waffenlobby und deren Umsätze, die durch chronisch Kriegstreieberei eine Existenzgarantie haben!
"Schröder und Berlusconi haben Putin geholfen"
Und all die US-Präsidenten haben etwa nicht ihre späteren Feinde aufgebaut? […]


Bei allem Respekt für Andersdenkende. Aber hier hat die Autorin nicht Recht.
Sie verwechselt Ursache und Wirkung. Auch sollte sie sich mal daran erinnern,
wie westl. Politiker Brok, Ahston, EU-Grössen (haha) Biden (schon wieder in
Kiew) die Situation auf dem Maidan angeheizt haben und noch anheizen.
Von dem unsäglichen General-Sekretär Rassmussen kann man sich ja nur noch
fürchten.
Dies hat nichts damit zu tun, daß man hier als mögl. Putin-Versteher verun-
glimpft wird.
Die Genfer Vereinbarung gilt im übrigen nicht nur für Ostukraine sondern
auch für Kiew-Ukraine


Klaus Müller vor einem Tag
Die EU haben bisher die polnischen Katchinsky-Brüder mehr destabilisiert wie Russland.

Liberate_mevor einem Tag
Super Artikel und vollste Zustimmung! Deutschland muss sich von seinen pazifistischen Tagträumen lösen und Realpolitik betreiben und dazu gehört eben auch das Militär und die Nato!
Winter vor einem Tag
Wird hier ernsthaft gefordert, eine so unglaubliche Aufrüstung zu starten, dass die NATO jederzeit mit einem "mächtigen Heer" (wie einst die Alliierten in Deutschland) in Russland einmarschieren und Putin den Garaus machen könnte? Wird hier etwa ernsthaft behauptet, dass letztlich nur Aufrüstung und militärische Drohgebärden stabilen Frieden bringen? Dass Diplomatie, Deeskalation, Kooperation und Herstellen von Win-Win-Situationen am Ende wirkungslos sind? - Wenn die Autorin schon die Geschichte bemüht: Hat nicht solch ein martialisches Säbelrasseln des Kaiserreichs (Flottenprogramm, Hunnen-Rede usw.) einen unheilvollen Beitrag dazu geleistet, dass es 1914 zu der Katastrophe des 1. Weltkriegs mit all ihren schrecklichen Folgewirkungen gekommen ist? - Und überhaupt, ist nicht diese Grundhaltung dieses Artikels (Putin/Russland ist nur böse und hat nichts im Sinn, als den nur guten Westen zu destabilisieren) eine Simplifizierung, die man bestenfalls als "unreflektiert" bezeichnen kann?


ncc-1701e vor einem Tag
Großes Lob für diesen Artikel, mir war gleich klar das ihm die Krim nicht genug sein wird.Und er testet Grenzen aus.Selbst wenn er die ganze UKR inne hat, wer glaubt denn ernsthaft das er dann stoppen würde, so wie wir rumeiern.
Einzig die USA findet langsam die richtigen Töne, sie haben die Sachlage erkannt, wie auch Rasmussen.
Ich fürchte nur das Sie bald ziemlich viele Prügel für diesen Text einstecken müssen.
Die 5te Kolonne wacht bald auf.
Uwe Siemon-Netto vor einem Tag
Ann Applebaums Rat komt keinen Augenblick zu früh: Unverantwortliche Schwarmgeister haben die Deutschen eine Weisheit der Römer lassen: Si vis pacem, para bellum (wenn Du den Frieden willst, bereite Dich für den Krieg vor). Der verlogene Pazifismus der letzten Jahrzehnte kann das Gegenteil des angeblich angestrebten Ziels zur Folge haben, nämlich Krieg

Petersen vor einem Tag
Im Grundsatz kann man der Analyse der Autorin nur zustimmen. Ihre Forderung einer
verstärkte NATO-Präsenz an den Westgrenzen Russlands entspricht eher der in Zeiten
des Warschauer Paktes erlebten Dominanz der ehemaligen Sovjetunion. Nur mit militärischen Mitteln ist die derzeitige Krise nicht dauerhaft zu lösen. Die militärische Großmannsucht seitens Russlands gegenüber etlichen ehemaligen Mitgliedsstaaten des
"untergegangenen Reiches" bedarf eines hohen finanziellen Aufwandes. Daher wäre es
für den "Westen" effizenter , die Finanzströme in Richtung Osten zu drosseln. Die Gaslieferung nach Europa können mittelfristig durch neue Lieferanten ersetzt werden. Ferner ist eine politische und wirtschaftliche Isolorierung Russlands denkbar, um die bisher latenten, jetzt jedoch offensichtlichen "Großmannsgelüste" der Putin-Nomenklatura zu unterbinden.

Familienvater vor einem Tag
Gar nichts müssen wir ! Ich kann mich noch gut an meine Kindheit der 70er und 80er Jahre erinnern - die ständigen Überschallknalls, dass die Scheiben gewackelt haben. Die andauerene Drohkulisse und die omnipräsente Angst vor dem Extremfall in den Köpfen der Erwachsenen... Demonstrationen gegen Pershing vor dem Kinderzimmer.
DAS braucht kein Mensch mehr ! Ein großer Krieg wir heute Mann nicht mehr Mann gegen Mann geführt - sondern über Drohnen, das Internet, atomar oder biologisch - und ist von keiner Seite zu "gewinnen". Wenn ich mir die Kommentarbereiche bekannter Nachrichtensender durchlese, gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass das Volk schlauer ist als unsere "Volksvertreter". Der normale Bürger würde heutzutage eher desertieren, als sich uns seine Kinder sinnlos an einer Front verheizen zu lassen. Ich frage mich nur, wann wir endlich gegen diesen Irrsinn aufstehen - hatten unsere Eltern in den 80er mehr Rückgrat ?


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Aus

VERTEIDIGUNGSGEMEINSCHAFT
An die Front, husch-husch!
DER SPIEGEL 21/1952

Kein Vorgang in der neueren Geschichte, so fachsimpelte der ehemalige Militärgouverneur in Westdeutschland [General Pierre König 1952 vor dem Verteidigungskomitee der französischen Nationalversammlung], habe den Deutschen so geschmeichelt, wie der Ruf 'Germans to the front' im chinesischen Boxer-Aufstand im Jahre 1900. Jetzt ergehe an die Deutschen wieder dieser Befehl, und er müsse sich sehr täuschen, wenn sie sich nicht auch diesmal sehr geschmeichelt fühlten. Im Gegenteil, er habe die Überzeugung, sie - die Deutschen - würden vor lauter Eifer, husch-husch an die Front zu kommen, über ihre eigenen Knobelbecher stolpern.
(König sagte auf Deutsch: "Knobelbecher".)

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21976961.html



Zum Stichwort "Germans to the Front" siehe auch den neuen Blog-Post "Der Hunnen-Vergleich: Erst hui, dann pfui"

http://zettelmaus.blogspot.com/2014/04/der-hunnen-vergleich-erst-hui-dann-pufi.html



„… die Deutschen würden vor lauter Eifer, husch-husch an die Front zu kommen, über ihre eigenen Knobelbecher stolpern.“ - General Pierre König vor dem Verteidigungskomitee der französischen Nationalversammlung, 1952 (siehe oben)


Als „Knobelbecher“ bezeichneten deutsche Soldaten ihre Schaftstiefel. – Dargestellt z.B. als Teil der Uniform eines Waffengrenadiers bei der Belagerung von Stalingrad auf einer englischsprachigen Hardcore-Fanseite des „Ostheers“;  http://www.easternfront.org/forums/index.php?topic=4330.0 (Abbildung links)






Gefunden mit Google-Suche
„Deutsche“ UND “Abschreckung lernen” am 25.04.2014
https://www.google.com/#q=%22abschreckung+lernen%22

Ca. 69,900 Ergebnisse

DIE WELT ‎- 1 day ago
(siehe oben)

Anne Applebaum über Ukraine-Krise - Deutsche, ihr müsst ...
1 day ago - Anne Applebaum über Ukraine-Krise - Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen! http://t.co/3xBss7RNa3 via @welt by IlvesToomas ...
http://inagist.com/all/459561808236253184/

Press Report - Ukraine-Krise: Deutsche, ihr müsst wieder ...
Denn es will die EU und die Nato destabilisieren. Vollständiger Artikel auf Ukraine-Krise: Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen! Vice Alle News Time ...
http://www.press-report.de.com/clanek-16375754-ukraine-krise-deutsche-ihr-musst-wieder-abschreckung-lernen

Gefunden mit Google-Suche „Deutsche“ UND „Toeten lernen” am 25.04.2014
https://www.google.com/#q=deutsche+%22toeten+lernen%22
Ca. 12.300 Ergebnisse  

Die Deutschen müssen das Töten lernen. - Spiegel Online
Nov 20, 2006 - Das deutsche Nachrichten-Magazin. Die wichtigsten Themen ... Die Deutschen müssen das Töten lernen. Wie Afghanistan zum Ernstfall wird.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49612664.html

Müssen Deutsche das Töten lernen? - Kulturation :: Online ...
“Die Deutschen müssen das Töten lernen”. ... Es geht wohl darum, dass Deutsche neben dem Töten das Sterben im bewaffneten Kampf wieder erlernen. Gehört ...
http://www.kulturation.de/ki_1_text.php?id=46

NEON.de - Politik - Töten lernen
Sep 7, 2009 - "Töten lernen" lautete die Forderung eines namentlich ungenannten ... mit Hilfe der Tanklaster deutsche Soldaten gesprengt werden sollten; ...
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/toeten-lernen/669367

Begriff und historische Bedeutung des preußisch-deutschen ...
www.grin.com › ... › Politische SystemeHistorisches
... des preußisch-deutschen Militarismus: Einige Schlaglichter - Irmgard Richter ... 20.11.2006: „Die Deutschen müssen das Töten lernen“ (Hammerstein et al., ...
http://www.grin.com/de/e-book/112709/begriff-und-historische-bedeutung-des-preussisch-deutschen-
militarismus




Mal zum Vergleich:
„Deutsche“ UND “Diplomatie lernen” am 25.04.2014 Ca. 968 Ergebnisse https://www.google.com/#q=deutsche+%22diplomatie+lernen%22

„Deutsche“ UND “verhandeln lernen” am 25.04.2014
Ca. 14.400 Ergebnisse https://www.google.com/#q=deutsche+%22verhandeln+lernen%22
 

 

Sonntag, 13. April 2014

Spitzname "Putler"

Russland von der NATO jetzt offiziell zum Feind erklaert
 
1. Mai 2014
 
WASHINGTON (AP) — After two decades of trying to build a partnership with Russia, NATO now feels compelled to start treating Moscow as an adversary, the alliance's second-ranking official said Thursday.

http://news.yahoo.com/nato-official-russia-now-adversary-150211090--politics.html

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Putin gibt zu: Maskierte Maenner auf der Krim waren russische Truppen  

Putin's Ukraine Fiction Is Falling Apart
Michael Kelley  / Yahoo       30.4.2014                                                                                                 

Igor Strelkov, a suspected Russian intelligence officer who has emerged as the face of the insurgency, recently told journalists that he and his men entered Ukraine from Crimea. Earlier this month, Putin admitted that the masked men in unmarked military uniforms who commandeered Crimea were Russian troops.

http://finance.yahoo.com/news/putins-ukraine-fiction-falling-apart-104803759.html

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30.4.2014


IMF says Russian economy already in recession

MOSCOW (AP) — The International Monetary Fund estimates that Russia's economy has already entered recession as fears of broad economic sanctions weigh on the economy.
 
Associated Press


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"Anti-Terror-Einsatz" gegen prorussische Separatisten

Die Lage im Osten der Ukraine spitzt sich weiter bedrohlich zu. Kiew wirft Moskau offen "Aggression" vor und setzt erstmals Spezialkräfte ein. Bei einem "Anti-Terror-Einsatz" gegen prorussische Separatisten sind nach offiziellen Angaben ein Geheimdienstmitarbeiter getötet worden sein. Der Westen hofft auf Deeskalation - und Signale aus Russland.

http://www.n-tv.de/politik/Gabriel-stoppt-umstrittenen-Panzer-Deal-article12652726.html
ntv  13.4.2014



Anti-Terror-Kampf:
So nennt Putin wiederum den Kampf gegen die Tschetschenen - und "rechtfertigt" das brutale Vorgehen in Tschetschenien damit, dass es tatsaechlich Tschetschenen gibt, die zu Mitteln des Terrorismus greifen.

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Spitzname "Putler" kam wohl zuerst in Litauen auf


Putin is ‘Putler’ to parts of Eastern Europe
By

 
A man holds a sign depicting Russian President Vladimir Putin as World War II German dictator Adolf Hitler with text reading "Putler you're finished !" during a demonstration entitled "Ukraine and Crimea are together" in Kiev, on March 2, 2014. AFP photo

Below you will find a paragraph from a column that ran in the Moscow Times, an English-language newspaper published in Russia and which, as you will see, does not shy away from calling out Vladimir Putin. Note the historical references to WWII:
 
 
[T]he Ukrainian revolution has unleashed a wave of hatred and chauvinism in Russia. Not only traditional Putin supporters but anti-Putin nationalists are backing him. The mood harks back to Germany during the 1938 Sudeten crisis. If Putin misses the historic opportunity to “save” ethnic Russians in Crimea and eastern parts of Ukraine from “Ukrainian fascists,” he risks being labeled a sellout or a coward. Either decisively or by stealth, Putin has doomed himself to go down this road.

 
[...] I first noticed the “Putler” reference in looking around on a news site from Lithuania, [...] One of the Eastern European Baltic states, Lithuania was trapped between Stalin and Hitler in World War II [...]
 
 http://dallasmorningviewsblog.dallasnews.com/2014/03/putin-is-putler-to-parts-of-eastern-europe.html/ 


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Eurovision winner Ruslana shows support for Ukraine protesters

26 February 2014

Ukrainian singer Ruslana, who won the Eurovision Song Contest in 2004, has been at the European parliament in Strasbourg to show support for protesters in her home country.
Speaking to the BBC's Chris Morris, she said she wanted the EU to help Ukraine organise its democratic process ahead of elections due to take place in May.
Also known as a political activist, Ruslana has denied reports that she might become part of the next government.
Video footage from November 2013 shows her singing alongside protesters in Kiev.
 
http://www.bbc.com/news/world-europe-26353823


Siehe auch Stichworte "Ukraine" und "Russland" in diesem Buch:
"Kampf der Kulturen": der Eurovision Song Contest als Mittel national-kultureller Repräsentation. Von Irving Wolther,Königshausen & Neumann, 2006 

http://books.google.com/books?id=KScH3tsXORgC&printsec=frontcover&dq=inauthor:%22Irving+Wolther%22&hl=en&sa=X&ei=o-tLU-DUDuGL7AbO_YCYCg&redir_esc=y#v=onepage&q=russland&f=false


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Andreas Umland: Neue ideologische Fusionen im russischen Antidemokratismus: Westliche Konzepte, antiwestliche Doktrinen und das postsowjetische politische Spektrum. In: Gefährdungen der Freiheit. Extremistische Ideologien im Vergleich. Hrsg. Uwe Backes und Eckhard Jesse, Vandenhoeck & Rupprecht, 2006; S. 381

Siehe Kommentar auf
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/lebensborn-und-gnadentod-zwei.html


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DIE WELT  24.04.14
Ukraine
 
 "Sie drohten uns, nannten uns Affen und Unmenschen"



[...] Doch jetzt hat es in Slawjansk keinen Sinn, die Polizei zu rufen. Die Polizeistation und die Geheimdienstzentrale der Stadt sind von Anhängern der "Autonomen Republik von Donezk" besetzt. Sie fordern eine Abspaltung von der Ukraine und haben die ganze Macht in der Stadt übernommen. Viele von diesen Männern in Tarnuniform laufen mit Maschinenpistolen und Makarows rum, die sie sich von Lagern der ukrainischen Sicherheitskräfte geholt haben. Einige Maskierte in Slawjansk wirken sehr professionell, andere dagegen wie Menschen, die mit den Waffen, die in ihren Händen gelandet sind, kaum umgehen können. Das macht den Einwohnern der Stadt noch mehr Angst.
 
Die Separatisten behaupten, dass sie gegen "Faschisten in Kiew" kämpfen.
Damit meinen sie die nationalistische Partei Swoboda und die Bewegung Rechter Sektor, manchmal aber die ganze neue Regierung in Kiew. Dabei verschweigen sie, dass es in den eigenen Reihen von Separatisten genug fremdenfeindlich gestimmte Menschen gibt. Ruslan Mikeda, ein Mann mit dem Vollbart, der die Einfahrt in die besetzte Geheimdienstzentrale überwacht, findet es in Ordnung, dass Roma-Häuser in Slawjansk überfallen werden. "Zu uns kommen Einwohner und beschweren sich über die Zigeuner", sagt er. "Sie sind Verbrecher und handeln mit Drogen." Die alte Polizei sei von ihnen geschmiert worden. Aber jetzt habe die Bürgerwehr die Rolle der Polizei übernommen. "Und unsere Jungs meinen es ernst, wir wollen die Stadt von ihnen säubern." [...]


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27.04.2014

US Sanktionen gegen Russland zielen vor allem auf die Ruestungsindustrie /
keine Waffenlieferungen an die Ukraine


Sanctions to target Russia's defense industry, others: US

Yahoo News

Washington (AFP) - The next round of US sanctions against Moscow over Ukraine will target Russia's defense industry as well as individuals and companies close to President Vladimir Putin, a senior US official said Sunday
"Starting this week, in coordination with our allies and partners, we'll be exerting additional pressure on the people closest to him, the companies they control, the defense industry. All of this," deputy national security adviser Tony Blinken said on CNN's State of the Union.
In a separate interview with CBS's "Face the Nation," Blinken said high technology exports to the Russian defense industry would be affected.
President Barack Obama said earlier Sunday the sanctions
being drawn up by G7 countries were a punishment for Moscow's "provocation" in eastern Ukraine.
"It is important for us to take further steps sending a message to Russia that these kinds of destabilizing activities taking place in Ukraine have to stop," Obama said in Kuala Lumpur.
Blinken, however, made clear that Washington would not meet Ukraine's demands for weapons despite menacing Russian military exercises on its borders.
"Here is the bottom line. We could send weapons to Ukraine. It wouldn't make a difference in terms of their ability to stand up to the Russians," he said.
Instead, he said Washington would focus economic aid to Kiev, with an estimated $37 billion being rounded up by Washington, the IMF, World Bank and others.
"We need to be deliberate and do this in coordination with our partners," he said. [...]

http://news.yahoo.com/sanctions-target-russias-defense-industry-others-us-154909705.html


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EU Assoziierungsabkommen Paragraph 7: Militärische Zusammenarbeit

  • Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz kritisiert einseitige und weglassende Berichterstattung in den Medien 
  • Unterschwelligkeiten, zweierlei Mass; z.B.: Pro-russischer Mob
  • Territotiale Integritaet - Selbstbestimmungsrecht im Voelkerrecht; Vorsicht mit Begriff Annexion
  • Zur Gefahr der Vereinnahmung: Die richtigen Themen nicht den falschen Leuten ueberlassen
  • Von Gorbi-Manie zu Putin-Phobie

https://www.youtube.com/watch?v=18tUv7kr5Xs

KEINE Leopard-Panzer für Saudis

Sonntag, 13. April 2014

Keine Kampfpanzer für Saudis

Gabriel stoppt umstrittenen Panzer-Deal

Bis zu 800 hochmoderne Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion wollte das saudische Königshaus für seine Armee ordern. Doch daraus wird wohl nichts: Laut einem Zeitungsbericht wird die Bundesregierung den 18 Milliarden-Euro-Deal nicht genehmigen.

http://www.n-tv.de/politik/Gabriel-stoppt-umstrittenen-Panzer-Deal-article12652726.html



Es geschehen noch Zeichen und Wunder!



Waffenexporte an die autokratischen Regimes Saudi-Arabien und Katar sind umstritten. Beide Länder hatten sich 2011 mit Panzern und Soldaten an der Niederschlagung von Protesten in Bahrein beteiligt.

http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_64479002/-bams-panzer-deal-mit-saudi-arabien-doch-nicht-abgesagt.html



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Mittwoch, 19. März 2014
 Ausfuhr "nicht vertretbar"
Berlin stoppt Rüstungsdeal mit Russland


Bundeswirtschaftsminister Gabriel legt angesichts der Krim-Krise ein Geschäft des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit der russischen Armee auf Eis. Die Bundesregierung halte das Geschäft derzeit nicht für vertretbar.   

Angesichts der Krise auf der Halbinsel Krim stoppt die Bundesregierung ein Geschäft des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit der russischen Armee. "Die Bundesregierung hält in der gegenwärtigen Lage die Ausfuhr des Gefechtsübungszentrums nach Russland für nicht vertretbar", sagte ein Sprecher von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Das Geschäft hat eine Größenordnung von etwa 120 Millionen Euro.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Berlin-stoppt-Ruestungsdeal-mit-Russland-article12496011.html