Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Dienstag, 22. Dezember 2015

"Das Wichtigste war ja die Sicherheit"


Der brasilianische Autor Louis Fernando Verissimo hat in einer seiner Kurzgeschichten das Phänomen der "Gated Communities", der eingezäunten Wohnenklaven, sehr treffend beleuchtet.

Seine Glosse bringt auf den Punkt, dass die Qualität des Lebens auch für die Wohlhabenden verloren geht, wenn sie alle Energie darauf setzen, in einer Welt extremer Ungleichheit abgeschottete Enklaven zu bewahren - und schließlich nur noch der Gedanke "Sicherheit" alles dominiert.



Sicherheit (Segurança)
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von Louis Fernando Verissimo

Übersetzung aus dem brasilianischen Portugiesisch: privat.
Genehmigung des Autors ist angefragt.

Originaltext im Internet z.B. auf
http://charlezine.com.br/seguranca-luis-fernando-verissimo/

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Das entscheidende Verkaufsargument der Wohnanlage war ihre Sicherheit. Die Häuser waren schön, wie auch die Gärten, die Grünflächen, die Swimming Pools; aber vor allem bot die Anlage Sicherheit. Sie  war  umgeben von einer hohen Mauer. Es gab eine Einlasspforte mit Wachen, die jede Bewegung  mit Videokameras kontrollierten. In die Anlage wurden nur die Einwohner selbst hineingelassen, und Besucher mit einer Besuchermarke, die nach gründlichster  Identitätsprüfung ausgehändigt worden war.

Aber die Überfälle blieben trotzdem nicht aus. Einbrecher kletterten über die Mauer und überfielen die Häuser.

Die Bewohner beschlossen, Wachtürme entlang der Mauer zu errichten, an allen vier Ecken. Die Kontrollen an der Eingangspforte wurden verschärft. Jetzt wurden nicht nur die Besucher mit Marken ausgestattet. Sondern auch die Eigentümer und ihre Familien. Niemand kam durch die Pforte ohne von den Wachen identifziert zu werden. Weder Opas, Omas  noch Babys.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Man beschloss, die Mauern durch elektrische Zäune abzusichern. Es gab Proteste, aber schließlich stimmten alle zu. Das wichtigste war ja die Sicherheit. Jeder, der die Hochspannungsleitungen oberhalb der Mauer berührte, würde sofort getötet, oder zumindest von einem Batallion Wächter entdeckt werden, die angewiesen waren, ohne Zögern von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Gitter vor die Fenster in allen Häusern. Das war die Lösung. Auch wenn die Einbrecher die hohen Mauern überwanden, und die Hochspannungszäune, und die Hunde, und den zweiten Schutzring aus Stacheldraht, der innerhalb der Anlage errichtet worden war, würden sie nicht in die Häuser gelangen. Alle Fenster wurden vergittert.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Es erging ein Appell an  die Bewohner, möglichst wenig auszugehen. Zwei Verbrecher waren in die Wohnanlage eingedrungen, indem sie sich auf der Rückbank des Autos eines Bewohners versteckt hatten, und ihn mit gezogenem Revolver gezwungen hatten, sie in die Anlage einzuschleusen.  Sie überfielen das Haus, und flohen dann in dem gestohlenen Auto mit gestohlenen Besuchermarken. Zusätzlich zu den Eingangskontrollen, ging man jetzt dazu über, auch die Ausgänge rigoros zu überwachen. Auslass nur nach einer gründlichen Prüfung der Identifikationsmarken, und mit der Autorisierung durch  die Wachen, die sich weder auf gute Worte noch auf Bestechungsversuche einließen.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Die Wache wurde verstärkt.

Ein dritter Schutzring wurde eingerichtet. Die wohlhabendsten Familen mit dem wertvollsten Eigentum  zogen um in eine sogenannte Hochsicherheitszone.

Schließlich griff man zu einer extremen Maßnahme. Niemand darf die Wohnanlage betreten. NIemand. Besuche nur in einem von der Wache zugewiesenen Raum, unter strengster Aufsicht und nur für kurze Zeit.

Und niemand darf raus.

Jetzt ist die Sicherheit vollständig. Es hat keine Überfälle mehr gegeben. Niemand braucht sich mehr um sein Eigentum zu sorgen. Die Einbrecher, die an der Straße vorbeigehen, können nur einen kurzen Blick durch die große eiserne Eingangspforte werfen, und vielleicht den einen oder anderen Bewohner entdecken, der sich an den Gittern seines Hauses festklammert und dabei wehmütig zur Straße hinausschaut. 

Aber jetzt ist ein anderes Problem entstanden.

Die Fluchtversuche. Immer wieder gibt es Bewohner der Anlage, die in irgend einer Weise versuchen, in die Freiheit zu gelangen.

Die Wache ist angewiesen worden, resolut vorzugehen.


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Besinnliche Feiertage,
Frohe Weihnachten!

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Reiche sterben vor Angst, Arme vor Hunger

SPIEGEL-Redakteur Walter Tauber über Kriminalität und Klassenjustiz in Brasiliens Traumstadt Rio de Janeiro

29.0.2008

...  Die Oberschicht klagt lauthals über das "schmutzige Volk", das ihre einst schmucken Viertel unsicher mache. Die Inhaberin einer Boutique in Ipanema protestierte gegen eine Bushaltestelle, an der "diese Menschen aus der Nordzone direkt vor dem Geschäft" abgeladen würden.

Wer es sich leisten kann, zieht in eine geschlossene Villensiedlung oder in ein modernes Apartmenthochhaus, hinter hohe Mauern, mit bewaffneten Wachen und bissigen Hunden. "Das Kalkutta-Syndrom ist einfach", sagt Ribeiro, "Reiche sterben vor Angst, eingeschlossen in ihren selbst errichteten KZs. Arme sterben vor Hunger."

Gewalt lauert überall. "Die Armen wachen jeden Tag auf, ohne zu wissen, woher sie die Nahrung für ihre Kinder bekommen können", sagt ein Justizbeamter, "da bricht oft spontan Aggression aus." Wie auf Knopfdruck wird aus ruhigen, von der Arbeit erschöpften Menschen blitzartig ein wütender Pöbel, der den Bahnhof in Brand steckt, weil sich der Zug verspätet.

Vergebens sucht Justizminister Paulo Brossard nach linken Hintermännern, wenn sich banale Protestdemonstrationen plötzlich zu Gewaltexplosionen steigern. Dutzende Busse gehen dann in der Avenida Rio Branco in Flammen auf.

Es sind Fieberanfälle einer kranken Gesellschaft. Aber das Leiden ist kompliziert, die einfache Diagnose "Armut erzeugt Gewalt" reicht als Erklärung nicht aus.

Denn die Ausbrüche fallen ja gerade auf, weil sie Ausnahme sind - nicht jeden Tag stehen Soldaten mit Helm und Gewehr am Bahnhof. Gerade die schier grenzenlose Leidensfähigkeit der Menschen erstaunt an diesem brasilianischen Kalkutta-Syndrom. Noch hungern weitaus die meisten, ohne zu stehlen oder zu rauben. ...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13531459.html
                                                                                                       
               
Rios Rhythmus mit Samba, Sand und Sonne
Vom friedvollen Santa Teresa bis zur lebhaften Copacabana - Zwischen Weihnachten und Karneval ist Hochsaison in der brasilianischen Metropole   DIE WELT    07.01.05
Von Eberhard v. Elterlein
... Wohnungsfenster der Besserverdienenden an der Lagune sind vergittert. "Die Armen sterben vor Hunger, die Reichen vor Angst", schrieb einmal ein Journalist. Auch das ist natürlich Rio. ...
http://www.welt.de/print-welt/article362374/Rios-Rhythmus-mit-Samba-Sand-und-Sonne.html




                                   
Eingangsbereich einer "Gated Community", Mexico
Bild: Wikipedia
 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/
commons/a/a0/Paradisevillagegatedcommunity.jpg
                                   

Aus Wikipedia, Gated Communities (engl.)

... Another criticism is that gated communities offer a false sense of security. Some studies indicate that safety in gated communities may be more illusion than reality, showing that gated communities in suburban areas of the United States have no less crime than similar nongated neighborhoods.[12]
A commentary in The New York Times specifically blames the gated communities for the shooting death of Trayvon Martin as the columnist states that "... gated communities churn a vicious cycle by attracting like-minded residents who seek shelter from outsiders and whose physical seclusion then worsens paranoid groupthink against outsiders."[13]

https://en.wikipedia.org/wiki/Gated_community


Zum Fall Trayvon Martin siehe auch 
http://guttmensch.blogspot.de/2013/05/sudstaaten-blues.html

"Nützlicher Partner im Kampf gegen den Terror"


Soll sich der Westen mit der syrischen Armee gegen den IS verbünden - mit jener Armee, die Fassbomben auf Zivilisten wirft? Das wäre nicht nur moralisch absurd.
Kommentar von Paul Anton Krüger
Süddeutsche Zeitung, 1.12.2015
http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-syrien-die-falschen-verbuendeten-1.2760927

Siehe auch
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/ruckfall-in-die-vergeltungs-mentalitat.html
http://zettelmaus.blogspot.de/2012/02/schmusebilder.html

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Vom Presseportal der AfD

Pazderski: Anti-IS-Koalition nach Vorbild der Anti-Hitler-Koalition bilden
Berlin (ots) - Zu den Äußerungen von Frau Merkel, in Syrien den IS zu bekämpfen und gleichzeitig Assad stürzen zu wollen, erklärt das AfD-Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski:
"Das ist Gesinnungspolitik samt Realitätsverweigerung auf höchstem Niveau. Frau Merkel müsste eigentlich wissen, dass man den sogenannten IS ohne Assad und seine Truppen, aber auch der syrischen Opposition, nicht besiegen kann. Warum sollte man auch? Assad kann im Kampf gegen den Terror ein sehr nützlicher Partner sein. Schließlich kennt er sich in seinem eigenen Land am besten aus. Zum aktuellen Zeitpunkt seinen Sturz zu fordern, ist schlichtweg Unsinn. Die Zukunft Assads ist eine Frage für die Nachkriegsordnung Syriens. Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel nicht an einer ernsthaften Lösung dieses brisanten Problems interessiert ist.
Ich erinnere an die Anti-Hitler-Koalition, die sehr erfolgreich war, obwohl die einzelnen Koalitionäre vollkommen verschiedene Ideologien und Ziele vertraten. Genauso sollte es sich mit der Anti-IS-Koalition verhalten. Deutschland sollte mit Russland, den USA, Assad und der syrischen Opposition gegen den IS kämpfen und sich nicht fortdauernd mit unrealistischen, ideologiegesteuerten Strategien bei seinen Partnern unbeliebt machen. Merkel verfährt derzeit nach dem Motto 'Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass'. Das kann nicht funktionieren und schwächt den Kampf gegen den Terror."

http://www.presseportal.de/pm/110332/3208048

Paderski: "Auf allen Ebenen gedient"
(ehemaliger Oberst und Generalstabs-Offizier; will im AfD Bundesvorstand "den Beitrag bringen, dass ich für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik einstehe")
https://www.youtube.com/watch?v=CAsQi6NiDXY




Insasse eines syrischen Gefängnisses unter der Regierung Assad. - Bildquelle: https://www.facebook.com/falkasim/photos/
a.175325562524576.45538.151271931596606/1181573558566433/?type=3
 

Samstag, 19. Dezember 2015

Nichts tun und nichts sagen – bis zur Zeit der Vergeltung?

„Es steht fest, dass im Sommer und Herbst 1941 die oberste Führung der Alliierten wusste, dass die Deutschen an der Ostfront massenhaft Unschuldige, vor allem Juden, abschlachteten. … Er wollte nicht mit Vergeltung drohen. Das wäre für Goebbels genau der Propagandaerfolg gewesen, den er wollte. Dann hätte Goebbels sagen können: Churchill führt diesen Krieg nur für die Juden. Deshalb musste Churchill still halten. Er konnte nichts tun und nichts sagen.“

David Cesarani, Historiker
In der ZDF Info Dokumentation „Die Wahrheit über den Holocaust“, Teil 4; ausgestrahlt gestern, 19.12.2015
Original Englisch, deutsche Übersetzung als Sprechertext
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/2297686/Die-Wahrheit-über-den-Holocaust-(4)
Statement (mit Unterbrechungen durch Sprechertext und weitere Historiker-Aussagen) im Abschnitt von ca. 8:00 bis 10:30

 An dieser Aussage wird die Vorstellung deutlich, nur Vergeltung und ihre Androhung seien überhaupt Handlungsoptionen angesichts Massenmord und unvorstellbarer Gräueltaten. Der Gedanke, dass Information und Sensibilisierung der deutschen Bevölkerung hätte wirksam sein können – auch (und gerade) ohne unmittelbare Verbindung mit der Androhung von Vergeltungsmaßnahmen -, taucht in der Beurteilung des Historikers aus heutiger Sicht ebenso wenig auf wie in der Sicht der damaligen Akteure. Verständnisvoll heißt es: „Deshalb musste Churchill still halten. Er konnte nichts tun und nichts sagen.“

Erst später, als Begleitung zur Bombenkampagne, wurden Flugblätter und Radiosendungen eingesetzt, um die deutsche Bevölkerung direkt anzusprechen.

Die Vorstellung, nur militärisches Handeln sei überhaupt Handeln, und sei mit dem Grundgedanken der Vergeltung verknüpft, gilt heute noch weitgehend als selbstverständlich. Davon zeugen immer wieder Reaktionen auf Terroranschläge – von politischen Entscheidungsträgern, von Kommentatoren und Diskussionsteilnehmern. Liegt dies auch daran, dass maßgebliche Historiker innerhalb militärisch geprägter Denkkategorien verharren?

  

Siehe in dem Zusammenhang auch die beiden vorigen Posts:

Else Ury: Ein aufrüttelndes und lange unbekanntes Schicksal
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/gedenken-else-ury.html

Rückfall in die Vergeltungs-Mentalität
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/ruckfall-in-die-vergeltungs-mentalitat.html

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Else Ury: Ein aufrüttelndes und lange unbekanntes Schicksal

                                                                                                                                               

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Britisches Poster aus dem 1 Weltkrieg:
Juden werden aufgefordert, sich als Soldaten
 zu melden. - Mit Symbol des Judensterns.
Auf beiden Seiten der Fronten kämpften Juden
für "ihr" Land. - Bild gefunden auf:
https://www.pinterest.com/pin/137500594842966416/

Else Ury wurde ihr zeittypischer deutscher Patriotismus
 später so übel genommen, dass ihre Ermordung in Auschwitz
kein Thema für alliierte Kommunikationsstrategien
gegenüber der deutschen Bevölkerung war.
Soweit bekannt, thematisierten weder die Flugblatt- und
Radiokampagnen während des Krieges noch die
Maßnahmen der "Umerziehung" nach dem Krieg
(https://de.wikipedia.org/wiki/Reeducation) jemals das
Schicksal einer der bekanntesten deutschsprachigen
Schriftstellerinnen ihrer Zeit. 

Rückfall in die Vergeltungs-Mentalität

Staaten reagieren auf IS-Videos mit Hinrichtungen

Die Hinrichtungsvideos von der Terrormiliz IS sind schockierend. Laut Amnesty-International-Bericht haben sie zudem die Folge, dass Staaten wieder häufiger die Todesstrafe

Es dauerte nur ein paar Stunden. Am 4. Februar, morgens um vier, legte ein Henker in einem Gefängnis in Jordanien zuerst einer Frau, dann einem Mann die Schlinge um den Hals. Dann vollbrachte er sein Werk. Die Exekution der beiden mutmaßlichen islamistischen Terroristen war Jordaniens Antwort auf ein Video, das die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Abend zuvor ins Internet gestellt hatte. Die Bilder, wie ein entführter jordanischer Kampfpilot in einem Käfig verbrannt wurde, gingen um die Welt. ...

Im neuen Amnesty-Jahresbericht zur Todesstrafe, ist von einem "dramatischen Anstieg" bei Todesurteilen die Rede. Weltweit gab es 2014 mindestens 2466 derartige Urteile, ein Plus von 28 Prozent. Allein in Ägypten und Nigeria - zwei Staaten, die massiv unter islamistischem Terror leiden - verhängte die Justiz mehr als 1100 Todesurteile. Die meisten ergingen in Massenprozessen, unter zweifelhaften Umständen.
Der Generalsekretär von Amnesty International, Salil Shetty, spricht von einer "dunklen Tendenz" in einigen Staaten, die sich leider verstärkt habe. Der Inder meint: "In einem Jahr, in dem standrechtliche Exekutionen von bewaffneten Gruppen weltweit geächtet wurden wie nie zuvor, ist es entsetzlich, dass Regierungen selbst reflexhaft Zuflucht in mehr Hinrichtungen suchen, um Terrorismus und Verbrechen zu bekämpfen." ...

http://www.stern.de/panorama/amnesty-bericht-zur-todesstrafe--is-videos-verantwortlich-fuer-steigende-zahl-von-hinrichtungen-5927238.html



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Charlie Hebdo:

Verurteilung durch die "muslimische Welt"


The Muslim World Expresses Solidarity in the Aftermath of the Paris ShootingMiddle East In Focus

Middle East Policy Council
The terrorist attack against the staff of the French satirical magazine, Charlie Hebdo, has led to a series of condemnations from around the world. The reaction has been especially swift from the Muslim community in the West and in the Middle East. The general tenor of the conversation has been one of empathy for the victims and anger for what many consider the hijacking of religious principles. Many have also expressed concern over the possible backlash against the Muslim communities in Europe, where anti-Muslim sentiment has been on the rise.
Commenting in the immediate aftermath of the Paris shooting, some voices within the Arab American community were quick to express their condemnation of the ‘barbaric crime’, drawing a bright line between Islam and the extremist ideology of the attackers: “Regardless of the identity and motives of the perpetrators, this barbaric crime is despicable and we should condemn it collectively as a community. At The Arab American News, we feel painful sympathy for the victims, most of whom practiced our craft. If the attack was a response to publishing the offensive cartoons, as most media outlets are claiming, then it is a crime against all Muslims, especially in the West and the Prophet Mohamad himself, who preached tolerance and urged his followers to refrain from the revenge mentality. The attackers do not represent Islam....Human empathy transcends religions, cultures and ideology. Today, We Are All Charlie.”
Condemnation of the killings came also from the Arab League and Al-Azhar, a Sunni center of learning, which according to an AFP report published on the Egyptian daily Al Ahram “condemned [the] deadly attack Wednesday on a Paris satirical newspaper. ‘Arab League chief Nabil al-Arabi strongly condemns the terrorist attack on Charlie Hebdo newspaper in Paris"....Al-Azhar condemned the ‘criminal attack,’ saying that ‘Islam denounces any violence’, in remarks carried by Egypt's state news agency MENA. In a separate statement to AFP, Al-Azhar senior official Abbas Shoman said the institution ‘does not approve of using violence even if it was in response to an offence committed against sacred Muslim sentiments.’”
Maan News reports that speaking from the Palestinian Territories, Palestinian Authority President Mahmoud Abbas “on Wednesday condemned a ‘terror attack’ on a Paris satirical magazine that left at least 12 dead. The president said in a telegram addressed to French President Francois Hollande that Palestine ‘strongly condemned and deplored the heinous crime that is in contradiction of religion and morality.’”
Beyond the feeling of grief for those who lost their lives in the attack, the overwhelming concern in the mind of many observers in the region has been the safety of the Muslim communities in France and elsewhere. Drawing parallels between 9/11 and the this week’s attack, Hurriyet Daily News’ Murat Yetkin argues that “the Jan. 7 attack was not only a heinous attack on the media, it was also an attack aimed at triggering culture and religion-based fault lines in French and European politics....Even before this attack, France has been in an Islamization/Islamophobia debate in relation to European immigration and security policies....The issue now tops Europe’s security concerns. The British government is already working on new regulations on immigration, also with security considerations. The question has also recently been dividing public opinion in Germany....It would not be wrong to describe the Paris Charlie Hebdo attack as the 9/11 of Europe.”
The Peninsula editorial echoes the condemnation issued by the aforementioned organizations, arguing that there is no place in Islam for terrorism: “Qatar has condemned the barbaric attack, as has several other Arab countries. Muslims and Arabs are venting their fury and expressing their condemnations on social media, and have expressed solidarity with the relatives of the victims and the French society…. What terrorists have done is attack Islam and Muslims, tarnish its teachings, and jeopardize the lives of millions of Muslims all over the world. In that sense, the ultimate victims of yesterday’s attack will be Muslims, especially those in Europe and the US....Condemnation of the attack by Arab and Muslim countries is not enough. Leaders must persuade religious scholars and ordinary clerics to speak loudly against terrorism and declare terrorists as apostates.”
The challenge now for the West and the Muslim communities living in them, writes the Daily Star (Lebanon) editorial staff, is to “Curb Paris fallout…. While practical steps are needed now, it is not as simple as preventing young men from returning from Syria, or from entering office blocks with machine guns. The reasons why people become extremists must be tackled. This attack was not just about Charlie Hebdo insulting Islam in the past. It was about feelings of disenfranchisement and oppression, not just in terms of Muslims in Europe but about Muslims across the world. But the extremist groups to which the attackers belong – or at least have been inspired by – are killing more Muslims themselves than anyone else.”
Some, like the Saudi Gazette editorial staff, have tried to put the attacks in a larger context and caution against the disenfranchisement of France’s Muslims: “Whatever the two attackers thought they were achieving by gunning down two policemen and ten journalists at the magazine Charlie Hebdo, their victims actually also include the five million Muslims who live in France, the largest such community in Europe....Many Muslims and indeed non-Muslims have been outraged at Charlie Hebdo’s anti-Islamic outpourings….Nevertheless, a far greater outrage in now being felt by French Muslims at Wednesday’s depraved attempt to exact revenge. It is right that moves are made to protect the French state from further outrages. But that protection has to include France’s Muslims. They cannot be singled out by Islamophobic bigots as being responsible for this terrible crime. Instead they should be seen as the other victims of this insane act.” ...

http://www.mepc.org/articles-commentary/commentary/muslim-world-expresses-solidarity-aftermath-paris-shooting?print