Friedensforschung mit der Maus

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Mittwoch, 26. April 2017

Wehrwirtschaft und die Idee vom totalen Krieg

1936 veröffentlichte  Prof. Dr. Guido Fischer seine Abhandlung 
Wehrwirtschaft, Ihre Grundlagen und Theorien, Verlag von Quelle & Meyer Leipzig.

Auszüge

Der Krieg der Zukunft ist der totale Krieg, der das ganze Volksleben in all seinen Einzelteilen berührt, der an keinem im Volke vorübergeht.

Wehrphysik und Wehrchemie haben alle neuzeitlichen Errungenschaften der Wehrmacht und ihrer Kriegsführung zur Verfügung zu stellen. Umgekehrt benötigt die Wehrmacht selbst Sonderentwicklungen auf chemischem und physikalischem Gebiet, um ihre Sonderaufgaben erfüllen zu können. Aufgabe der theoretischen und angewandten Wissenschaft ist dabei, diese Notwendigkeiten praktisch zu verwirklichen. Würden hier die Spezialisten der Wehrmacht nicht auf die praktische Mitarbeit aller einschlägigen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Stellen ihres Landes rechnen können, so vermöchte die Wehrmacht nicht auf der breiten Erfahrung des ganzen Volkes aufzubauen, wie es der totale Krieg verlangt. Gerade auf diesem Gebiet wird die gegenseitige Arbeitsgemeinschaft zwischen Wehmacht und Wissenschaft und Praxis zur gegenseitigen Befruchtung und Weiterentwicklung beitragen. Aufgabe der Wehrphysik und Wehrchemie ist es aber außerdem, überall dort, wo die heimatliche Rohstoffversorgung nicht genügt, durch Ergänzungs- und Kunststoffe das eigene Land für den Notfall stärker vom Auslande unabhängig zu machen.

Auch auf dem Gebiete der Wehrtechnik ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und Wissenschaft und Praxis notwendig. Unter Wehrtechnik darf nicht nur die Anwendung der Waffentechnik durch den Soldaten verstanden werden, sie umfaßt vielmehr auch die technische Sonderentwicklung auf allen Gebieten der Produktion aller Produktions- und Verbrauchsgegenstände, die irgendwie militärisch verwendet werden können. Die Sonderaufgaben der kriegsmäßigen Verwendung stellen an Maschinen, Wehrmachtsgeräte usw. erhöhte Anforderungen hinsichtlich Dauerhaftigkeit, Leistungs- und Verwendungsfähigkeit, die im zivilen Gebrauch nicht ohne weiteres notwendig sind. Diese Wehrleistungen kriegsmäßig zu entwickeln, ist die wichtige Aufgabe der Wehrtechnik. Auch hier muß der Militärspezialist eng mit den entsprechenden Wirtschaftskreisen zusammenarbeiten.

Es genügt nicht, Wehrwirtschaft nur aus der Gefahr eines kommenden Krieges erklären zu wollen. Der totale Krieg ist nicht irgendeine Endgröße im politischen Denken. Der totale Krieg muß vielmehr als der Ausdruck einer neuen politischen und sozialen Entwicklungsstufe im Völkerleben gewertet werden. Damit ist die Brücke von den neuen Anforderungen der Wehrwirtschaft zu den alten Bedingungen einer früheren Friedenswirtschaft geschlagen. Wehrwirtschaft ist heute die neue Form der Friedenswirtschaft, wie sie durch die strukturelle Veränderung im politischen und sozialen Denken der Gegenwart bedingt ist.

Der früher selbsttätig wirkende Wirtschaftsausgleich der liberalistischen Wirtschaftsform ist dieser Strukturänderung nicht mehr gewachsen. Nur durch einen planmäßigen, staatlich geleiteten Wirtschaftsumbau kann man diesen Strukturverschiebungen gerecht werden.

Der Staat beansprucht für sich nur die Lenkung der Wirtschaft in der staatspolitisch notwendigen Richtung, während er die Wirtschaftsinitiative und Ausführung der einzelnen Wirtschaftsbeschlüsse der freien Entschlußkraft des einzelnen und der freien Privatwirtschaft überläßt. Auch wenn in Deutschland nicht die Notwendigkeit einer wehrwirtschaftlichen Entwicklung vorhanden wäre, würde ein solches Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft gegeben sein. Dies zeigen all die Erscheinungen der letzten Jahre, während an die Erfüllung der vielen wehrwirtschaftlichen Aufgaben Deutschland erst in der Zukunft herangehen kann. Die deutsche Wehrwirtschaft wird in allem als Ausdrucksform der deutschen Friedenswirtschaft nur die staatliche Lenkung der Wirtschaft, nicht aber die staatliche Planwirtschaft bedeuten.

Die private Rüstungsindustrie muß bereits in Friedenszeiten bei ihrer Arbeit für die Wehrmachtsaufträge genau kontrolliert werden. Ausnutzung von Monopolstellungen und wirtschaftlichen Sonderrechten sind für die wehrwirtschaftliche Bedarfsdeckung unerwünscht. Die Wehrmacht habt daher für ihre gesamte Bedarfsdeckung eine einheitliche, große auftraggebende Organisation zu schaffen, um die Wirtschaftlichkeit des gesamten Beschaffungswesens jederzeit überprüfen und weiterentwickeln zu können und um andererseits der Industrie gegenüber nicht als mehrfacher Auftraggeber für Heer, Marine und Flugwaffe aufzutreten.

Ist eine umfangreiche staatliche Rüstungsindustrie vorhanden, so wird sie zum großen Teil einen wichtigen Teil des Wehrmachtsbedarfs in Friedenszeiten decken. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, muß sie ihre Produktionskapazität möglichst weit ausnützen. Dann können aber die vorhandenen Anlagen nicht weiter für den erhöhten Bedarf der Kriegswirtschaft ausgenützt werden. Notwendige Werkerweiterungen und Vermehrung der Belegschaft sind aber zeitraubend und kostspielig. Ein Ausweg ist eine weitgehende Ausfuhr von Wehrmachtsgeräten in Friedenszeiten an befreundete oder verbündete Staaten durch die staatliche Rüstungsindustrie.



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Guido Fischer (Wirtschaftswissenschaftler)

aus Wikipedia
       
Guido August Maria Fischer (1899 - 1983)

Nach seiner 1927 erfolgten Habilitation an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität München, wurde ihm dort 1934 eine außerordentliche Professur der Wirtschaftswissenschaften übertragen. Fischer – er war Mitglied der NSDAP, dazu im BNSDJ – war während des Zweiten Weltkriegs als Leiter des Arbeitsstabes „Gruppenpreise beim Oberkommando der Wehrmacht“ eingesetzt. 1944 wurde er wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ aus dem Universitätsdienst entlassen und zum Gefreiten degradiert.
1946 wurde Fischer in München zum außerordentlichen Professor sowie Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Betriebswirtschaft und Sozialpraxis bestellt. Fischer, 1964 zum ordentlichen Professor ernannt, wurde 1968 emeritiert. Zusätzlich hatte Guido Fischer eine Gastprofessur an der Universität Kōbe inne. Guido Fischer, der seit 1949 die Zeitschrift Mensch und Arbeit herausgab, wurde mit dem Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste ausgezeichnet.
Während sich der politisch national und katholisch gesinnte Guido Fischer im NS-Staat der Wehrwirtschaft, insbesondere der Preisbildung in einer staatlich gelenkten Wirtschaft zuwandt, galt in der Folge sein wissenschaftliches Hauptaugenmerk dem Personalwesen.

Schriften
  • Allgemeine Betriebswirtschaftslehre : Eine Einführung, 4. Auflage, Poeschel, Stuttgart, 1947.
  • Mensch und Arbeit im Betrieb : Ein Beitrag zur sozialen Betriebsgestaltung, 2. erweiterte Auflage, Poeschel, Stuttgart, 1949.
  • Christliche Gesellschaftsordnung und Sozialpraxis des Betriebes, Kerle, Heidelberg, 1950.
  • Betriebliche Marktwirtschaftslehre, 2. erweiterte und neubearbeitete Auflage, Quelle & Meyer, Heidelberg, 1961.
  • Politik der Betriebsführung, Poeschel, Stuttgart, 1962.
  • Die Beteiligung von Mitarbeitern : Unternehmer stellen vor, wie ihre Mitarbeiter zu Mitunternehmern wurden; 12 Praxisbeispiele, Schilling-Verlag für Informationstechnik, Herne, 1973.
  • Der Betrieb : Institution menschlicher Ordnung, Edition Interfrom, Zürich 1975.
https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_Fischer_(Wirtschaftswissenschaftler)



vgl. auch Fritz Nonnenbruch (in: "Politik, Technik und Geist", 1939)

„Die Möglichkeiten der Kriegstechnik werden durch Geschützkonstruktionen usw. bei weitem nicht erschöpft. Nur eine totale Politik kann die Voraussetzungen schaffen, daß alle Möglichkeiten der Kriegstechnik erschöpft werden.  … Wo viele Vorbedingungen zu erfüllen sind, ergeben sich Unterschiede in ihrer Erfüllung. Die einen Völker erfüllen sie alle und vollständig, die anderen erfüllen sie in weniger ausgeprägter Vollständigkeit, wieder andere erfüllen nur einige mehr oder weniger erschöpfend. ...
Wie die Völker aber diese Vorbedingungen erfüllen, hängt ab von ihrem Schöpfertum und von ihrer rassischen Nähe zur Technik. Die gleiche seelisch-geistige Nähe, die die Völker als Gesamtpersönlichkeiten zur Technik haben, werden auch ihre Soldaten haben."http://zettelmaus.blogspot.com/2012/05/wunderbare-kriegstechnik.html


Nachkriegskarriere im Bereich Personalmanagement machte (ähnlich wie Guido Fischer) auch Reinhard Höhn.
Prof. Dr. Reinhard Höhn, gehörte zu den einflussreichsten Juristen der NS-Zeit. Nach dem Krieg gelang ihm eine bemerkenswerte weitere Karriere als Managementberater und –lehrer.
(
Dr. Hans-Christian Jasch; http://www.spd-berlin.de/termine/2012-juni/12-06-12-s-z-kleistgrab/?cy=2012&cm=6 , zitiert auf https://guttmensch.blogspot.cok/2013/02/stoff-aus-den-fuehrerschulen.html
 

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US-Offizier Wedemeyer nahm um 1936 an einem amerikanisch-deutschen militärischen Austauschprogramm teil. Er belegte Kurse an der neu eröffneten Kriegsakademie in Berlin und war besonders angetan von dem Unterricht über den Zusammenhang von wirtschaftlicher Macht und dem Potenzial zur Kriegsführung

"At that time, the United States and Germany had a reciprocal agreement whereby their respective armies exchanged staff college students, and the Leavenworth commandant, impressed by Wedemeyer's performance and noting from his record that he had studied German, recommended him for attendance at the German staff college, the Kriegsakademie.  ...
Wedemeyer appreciated the relationship of economic power to war potential and was impressed with the German understanding of the role of war as an instrument of national policy."

(Anm.: "Wehrwirtschaft" stand demnach offenbar auf dem Stundenplan der Kriegsakademie)   

Charles E. Kirkpatrick: An Unknown Future and A Doubtful Present: Writing the Victory Plan of 1941. Center of Military History, United States Army, Washington, D.C., 1992 http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-Victory/USA-Victory-1.html

zitiert auf
http://zettelmaus.blogspot.com/2012/05/condor-und-condor.html


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... Über Chuck Hagel, Frederick M. Downey und andere steht das Atlantic Council der Aufrüstungs-Initiative "Second to None" nahe, für die sich die Aerospace Industries Association (AIA) engagiert.
Aus einem Vortrag von AIA-Vetreter Downey bei einer Kongress-Anhörung vom 24.10.2011: “I think most Americans would agree that the 20th century was defined by aerospace, and that it was largely our century because we were second to none in aerospace. ...If ... the defense budget continues to be cut, the capability to deliver critical militarily unique systems will atrophy and the capability our troops and the American people expect might not
be available. We have to have the capability to design, develop, produce and support complex systems. And that requires having programs to work on. ..."
https://www.gpo.gov/fdsys...
Er plädiert dafür, dass die militärische Industrie eine kritische Masse an Programmen haben muss, an denen sie arbeiten kann, damit sie nicht weiter schrumpft. ...

#3.79 auf
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/sean-spicer-adolf-hitler-vergleich-baschar-al-assad-giftgas?cid=12493953#cid-12493953

Zur "wehrwirtschaftlichen" Argumentation des Rüstungslobbyisten Downey und der Initiative "Second to None" siehe auch http://zettelmaus.blogspot.co.ke/2013/11/koalitionsverhandlungen-bleibt.html


 

99 Kommentare:

  1. Fischer Guido Wunderer Rolf Hrsg(?):

    Humane Personal- und Organisationsentwicklung Festschrift für Guido Fischer zu seinem 80 Geburtstag (1979) (?)
    Duncker und Humblot, Berlin. Used

    From Seller/Antiquarian, Rotes Antiquariat, [3690686]

    Unkritische Festschrift für den Wirtschaftswissenschaftler Guido August Maria Fischer (1899 - 1983). Der politisch national und katholisch orientierte Fischer beschäftigte sich während der NS Diktatur vorwiegend mit Fragen der sog. Wehrwirtschaft, erst nach 1945 beschäftigte er sich hauptsächlich mit Fragen des Personalwesens. Beiträge zu seiner Tätigkeit während der Zeit des Nationalsozialismus sind in dieser Festschrift nicht zu finden.

    https://za.diebuchsuche.com/book-isbn-9783428044252.html

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    1. Guido Fischer war (wie u.a. Fritz Kalderam) ein Student von Fritz Schmidt in Frankfurt.

      https://books.google.de/books?id=KpjKDWDOuGcC&pg=PA133&lpg=PA133&dq=guido+fischer+economist&source=bl&ots=njaAs8T3Ns&sig=lPzhJHLGmWs8vH2uRskXD3LMnHE&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiK2pTU1MPTAhXJ1xQKHScECh8Q6AEISjAF#v=onepage&q=guido%20fischer%20economist&f=false

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    2. The Truth in Hell and Other Essays on Politics and Culture, 1935-1987

      https://books.google.de/books?isbn=0195058755

      Hans Speier - 1989 - ‎Law
      These aspects of war economics were discussed in Germany by the adherents of geopolitics. Der totale ... Guido Fischer, Wehrwirtschaft, Leipzig, 1936, p. 23.

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    3. Beschönigende Biografie:

      (PAX Logo)

      Einer von uns. Guido Fischer

      ... Er war bekennender Katholik, seit Schul- und Studienzeit aktiv in den Jugendbünden Quickborn und Neu-Deutschland und dort führend tätig.
      In der NS-Zeit musste er die Blockade seiner wissenschaftlichen Karriere (Publikationen, Berufungen), Überwachung und Hausdurchsuchungen bis hin zu Degradierung und Entzug seiner Lehrerlaubnis 1944 „wegen politischer, Unzuverlässigkeit“ hinnehmen.
      Als Professor und Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Betriebswirtschaft und Sozialpraxis in München 1946 und Herausgeber der Fachzeitschrift „Mensch und Arbeit“ seit 1949 (seit 1969 „Personal“) wurde er der Vater der
      „betrieblichen Sozialpraxis“, inspiriert vom christlichen Menschenbild und der katholischen Soziallehre: Personalität, Subsidiarität, Solidarität.
      Guido Fischer gehörte zu den Führungspersönlichkeiten der Wiederbegründung des „Bundes Neudeutschland“ und war als „Bundesmeister“ in den 50er Jahren oberster Repräsentant des Gesamtbundes. Aus seiner „Schule“ ging eine große Zahl von Wissenschaftlern und Führungskräften in Wirtschaft und Verwaltung hervor, viele von ihnen aktiv in der neudeutschen
      Wirtschaftler-Gilde. Über seine akademische Entpflichtung hinaus bewegte ihn der Kontakt und Einfluss auf Wissenschaft und betriebliche Praxis der aufstrebenden Wirtschaft Japans.
      1970 wurde ihm zu Ehren in Kawanoe ein betriebliches Clubhaus nach ihm benannt.
      Betagt und vielfach geehrt ist er 1983 in seiner Heimatstadt verstorben.
      „Im Betrieb wirken menschliche Arbeit und Kapital zusammen, um die Leistung des Betriebes für den Verbraucher zu schaffen.“
      „Ohne Menschen gibt es keinen Betrieb und kein betriebliches Leben, auch nicht bei bester Kapitalausstattung.“

      http://www.untin.de/ndmuc/Plakat_GuidoFischer_o09.pdf

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    4. Online-Ansicht des Findbuchs Brief von Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei / Kreisleitung an J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)

      Signatur: Nachl. 488, A 0625,1, Blatt 119-121 

      Korrespondenz zwischen Guido Fischer und J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)
      München, Tübingen, 15.02.1968-20.02.1968

      http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/findingaid?fa.id=DE-611-BF-29316&lang=de&htmlFull=false&fq=ead.pers.index%3A%28%22Fischer%2C%20Guido%20%281899-1983%29%22%29&lastparam=true

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    5. NSDAP-Mitglied, Proponent des 'Totalen Krieges' (s.o.) - aber als Opfer des Nationalsozialismus dargestellt:

      VHB4you / Dissertation: Schicksale betriebswirtschaftlicher Hochschullehrer im Dritten Reich / Opfer der NS-Machtergreifung

      Guido Fischer (1899–1983) wurde 1934 nichtbeamteter außerordentlicher Professur an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Danach geriet seine Karriere aus politischen Gründen ins Stocken, da er praktizierender Katholik war – und so das Misstrauen nationalsozialistischer Stellen erregte: 1939 und 1941 scheiterten die von der Fakultät beantragte Übernahme einer Dozentur neuer Ordnung durch Fischer an den Protesten von Partei und Dozentenschaft gegen Fischers „immer wieder festgestellte(...) politische(...) Unzuverlässigkeit”. Nach dem Krieg wurde Fischer bayerischer Staatskommissar für Verwaltungsorganisation, bevor er (wieder) Professor in München wurde.

      http://vhbonline.org/vhb4you/schicksale/opfer/


      Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft verfolgt als eingetragener gemeinnütziger Verein den Zweck, der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre als Universitätsdisziplin zu dienen.
      Die Förderung der betriebswirtschaftlichen Forschung und Lehre einschließlich der Nachwuchsförderung sowie die Kontaktpflege zwischen den Mitgliedern, zur Praxis sowie zu ähnlichen in- und ausländischen Institutionen ist die Hauptaufgabe des VHB.

      http://vhbonline.org/ueber-uns/

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    6. Aufgaben, Organisation und Geschichte des Verbandes

      Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. wurde am 26. November 1921 als Verband der Dozenten für Betriebswirtschaftslehre an deutschen Hochschulen mit Sitz in Frankfurt a. M. gegründet. Die Ziele des Verbandes waren die Förderung der Fachwissenschaft in Forschung und Lehre, die Interessenvertretung der Hochschullehrer hingegen wurde ausdrücklich nur nachrangig in die Verbandsarbeit aufgenommen. Mit der Wahl der Verbandsbezeichnung war auch ein Signal gesetzt für die Betriebswirtschaftslehre als wertfrei betriebenes Fach. Der Gründung war eine Reihe von informellen Treffen vorausgegangen. Zum ersten Male hatten die Dozenten für Betriebswirtschaftslehre Pfingsten 1914 in Leipzig getagt. Die nunmehr über neunzigjährige Geschichte des Verbandes kann in fünf Abschnitte eingeteilt werden und ist von ihren Anfängen an eng mit den Namen der bedeutendsten deutschen Vertreter der Betriebswirtschaftslehre verbunden. So ging die Initiative zur Gründung von Heinrich Nicklisch, Abraham Adler und Fritz Schmidt aus. ...

      Der zweite Abschnitt in der Verbandsgeschichte ist von 1933 bis 1948 zu datieren, in dieser Periode ruhte die Verbandsarbeit weitgehend. ...
      Es ist jedoch offen, in welcher Form der Verband in dieser Zeit weiterbestand.

      Die dritte Phase dauerte von der Wiedererrichtung des Verbandes (1948) bis ungefähr 1970. [1949]... wurden Eugen Schmalenbach und Fritz Schmidt zu Ehrenmitgliedern ernannt. ...

      Die starke Zunahme der Zahl betriebswirtschaftlicher Lehrstühle an wissenschaftlichen Hochschulen in den sechziger Jahren und die sich intensivierende Diversifikation und Spezialisierung des Faches trugen dazu bei, dass 1970/71 mit der "Kommission für Absatzwirtschaft" die erste Wissenschaftliche Kommission des Verbandes mit einer permanenten Aufgabe und einer eigenständigen Arbeitsweise im Rahmen der Verbandsorganisation entstand. In den folgenden Jahren bildete der Verband weitere Wissenschaftliche Kommissionen. ...

      Etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends befindet sich der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. in einer neuen, fünften Entwicklungsphase. Bemerkenswert ist in der jüngeren Entwicklung des Verbandes seine stärkere internationale Orientierung. Der Verband hat die Gründung der International Federation of Scholarly Associations of Management (IFSAM) während seiner Jahrestagung in Frankfurt 1990 aktiv gefördert und gehörte ihr bis 2014 als Mitglied an. ...

      http://vhbonline.org/ueber-uns/geschichte/

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  2. "Eine von Fischers fachlichen Spezialisierungen war die Wehr- bzw. Kriegswirtschaftslehre" heißt es verharmlosend, in einer Fußnote, in eckige Klammern gestellt, in einer Dissertation von Peter Mantel. Fischer wird darin als NS-Verfolgter dargestellt.

    Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus: Eine institutionen- und personengeschichtliche Studie
    Peter Mantel
    Springer-Verlag, 2009

    Peter Mantel untersucht, wie sich die nationalsozialistische Machtergreifung auf die junge Disziplin Betriebswirtschaftslehre auswirkte; ein Schwerpunkt sind dabei die Schicksale der verfolgten Hochschullehrer.

    https://books.google.de/books?id=INELMCvnUb4C&pg=PA631&lpg=PA631&dq=%22fritz+schmidt%22+betriebswirtschaft&source=bl&ots=SlZp_YAFyF&sig=6BT7MHLixfEet0ovlD-HnwJEQ1o&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjAr-Wp68PTAhUqAcAKHfcFAbQQ6AEITTAJ#v=onepage&q=fischer&f=false

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  3. Totaler Krieg (Wikipedia)

    Als totaler Krieg wird eine Art der Kriegsführung bezeichnet, bei der die gesellschaftlichen Ressourcen umfassend für den Krieg in Anspruch genommen werden, insbesondere für eine industrialisierte Kriegsführung. Weit verbreitet wurde der Ausdruck im Zweiten Weltkrieg, als er von Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 während der Sportpalastrede im Berliner Sportpalast gebraucht wurde („Wollt ihr den totalen Krieg?“). Eher unwahrscheinlich ist, dass Goebbels hierbei Bezug auf Franklin D. Roosevelt nahm, weil dieser am 12. Februar, also sechs Tage zuvor, bei der Casablanca-Konferenz im Januar die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs gefordert hatte.

    Begriffsentwicklung

    ... Der Begriff des totalen Krieges wurde nach dem Ersten Weltkrieg auch von Erich Ludendorff verwendet. Das Buch wurde auch ins Japanische übersetzt. Er bezeichnet bei ihm den Vorrang des Krieges vor der Politik. Ludendorff zieht in seinem Buch Der totale Krieg den Schluss, dass die „seelische Geschlossenheit“ des Volkes einen kriegsentscheidenden Faktor darstellt. Aus diesem Grund müsse alles geschehen, damit diese Geschlossenheit erreicht und erhalten werden kann. Dazu gehöre, das Volk über den Sinn und Zweck des Krieges aufzuklären. Gegenüber Kriegsgegnern, die die Einheit und Geschlossenheit in Frage stellen können, könnten Maßnahmen wie Schutzhaft notwendig sein. Als Kriegsgegner wurden von Ludendorff das Judentum, die katholische Kirche und die Sozialisten benannt.

    Ein weiterer Autor, der in diesem Zusammenhang zu nennen ist, ist Wilhelm Emil Mühlmann, für den die „Extremform des Krieges nicht etwa durch besondere Blutigkeit gekennzeichnet (ist), sondern durch besonders planvollen, totalen Einsatz aller geistigen, wirtschaftlichen und technischen Machtmittel …“ Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mühlmann Pazifist.

    Nationalsozialismus

    In der von den Nationalsozialisten verwendeten Bedeutung ist der „totale Krieg“ eine Kriegsführung, in deren Verlauf alle verfügbaren Ressourcen genutzt werden. Im totalen Krieg wird die Unterscheidung zwischen Heimat und Front aufgehoben (Heimatfront). Die gesamten Produktionsmittel und die gesamte Arbeitskraft der Zivilbevölkerung werden ein Bestandteil des Kriegsapparates. Diese Anstrengungen sollen dem eigentlichen Ziel, nämlich der Vernichtung des Gegners, dienen.

    So wurde eine Dienstverpflichtung für „Aufgaben der Reichsverteidigung“ eingeführt, die Männer vom 16. bis zum 65. Lebensjahr und Frauen vom 17. bis zum 45. Lebensjahr einschloss und die Arbeitszeit auf bis zu 14 Stunden verlängerte.

    Der Begriff „totaler Krieg“ wurde auch Teil der psychologischen Kriegsführung, so werden allgemein im Militärwesen und der Kriegsführung Methoden und Maßnahmen zur Beeinflussung des Verhaltens und der Einstellungen von gegnerischen Streitkräften sowie fremder Zivilbevölkerungen im Rahmen oder im Vorfeld militärischer Operationen bezeichnet.

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    1. Einzelnachweise
      Georg Christoph Lichtenberg: Schriften und Briefe. Band II. Carl Hanser Verlag, 1971, S. 569.
      Albert A. Stahel: Klassiker der Strategie. vdf, 2004, ISBN 3-7281-2920-8, S. 205.
      Paul Levi: Über realistischen Pazifismus, in: Sozialistische Politik und Wirtschaft, Jg. 2, Nr. 67, 13. November 1924.
      Erich Ludendorff: Der totale Krieg. München 1935.
      Wilhelm Deist: Militär, Staat und Gesellschaft. Studien zur preußisch-deutschen Militärgeschichte. Oldenbourg, ISBN 3-486-55920-6, S. 393.
      Wilhelm E. Mühlmann (1940), Krieg und Frieden. O.O. 1940
      Peter Imbusch: Moderne und Gewalt: Zivilisationstheoretische Perspektiven auf das 20. Jahrhundert. VS Verlag, 2005, ISBN 3-8100-3753-2, S. 526ff.
      Evangelos Chrysos, Vernichtungskrieg im 6. Jahrhundert, in: Hans-Henning Kortüm, Krieg im Mittelalter, Akademie-Verlag, Berlin 2001, S. 45. Anm. 2
      Bernd Kleinhans: Totaler Krieg auf shoa.de.

      zuletzt am 12. März 2017 um 16:15 Uhr geändert

      https://de.wikipedia.org/wiki/Totaler_Krieg

      Anmerkungen:

      - Keine Nennung von Fischers "Wehrwirtschaft".
      Passt bei Fischers ausgeprägt katholischem Hintergrund nicht zu der hier betonten Bezeichnung der katholischen Kirche als Kriegsgegner durch Ludendorff?

      - Der letzte Abschnitt unter "Nationalsozialismus" ist in der Gegenwartsform formuliert; hier ist wohl etwas durcheinandergerutscht. Möglich ist aber auch, dass eine im NS entwickelte Kriegstechnik (hier: Aspekte der psychologischen Kriegsführung) übernommen wurde (ähnlich wie Aspekte der Raketentechnik) und bis in die Gegenwart hineinreicht. - Hier muss jedenfalls in dem Artikel noch eine saubere Unterscheidung eingeführt werden.

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    2. Das ganze Leben als "Totaler Krieg" (Mühlmann, auch Schöpfer des Begriffs "Ethnie")

      Wilhelm Emil Mühlmann (1904-1988)
      (aus Wikipedia

      Wilhelm Emil Mühlmann wuchs in Düsseldorf auf und legte dort 1925 sein Abitur ab. Im gleichen Jahr begann er sein Studium der Anthropologie bei Eugen Fischer in Freiburg. Er besuchte dort auch philosophische und rassenpsychologischen Vorlesungen Edmund Husserls. Im Wintersemester 1926/1927 studierte Mühlmann Rassenhygiene bei Fritz Lenz München und besuchte anthropologische Vorlesungen von Theodor Mollison. ...

      Von 1937 bis 1938 arbeitete Mühlmann in Breslau als Leiter der ethnographischen Sammlung am Institut des Rassenanthropologen Egon von Eickstedt. Erst nach Eintritt in die NSDAP 1938 konnte sich Mühlmann in Berlin am Kaiser-Wilhelm-Institut habilitieren. Ab 1939 arbeitete er als Privatdozent für Völkerkunde und Völkerpsychologie. Von 1937 bis 1943 war er Schriftleiter der Zeitschrift Archiv für Anthropologie und Völkerforschung. ...

      Nach dem Krieg wurde Mühlmann 1947 aufgrund seiner Tagebucheintragungen, die er unter dem Titel Dreizehn Jahre veröffentlichte, als „unbelastet“ entnazifiziert. Die Ethnologin Ute Michels, die den Nachlass von Mühlmann bearbeitete, stellte später fest, dass diese Veröffentlichung nicht mit dem tatsächlichen Tagebüchern identisch war.
      1949 fungierte er als Gutachter im Entnazifizierungsverfahren von Hans F. K. Günther, wo er aussagte, er habe in Günthers Schriften „nie etwas gefunden, was auch nur entfernt in Beziehung zu den sogenannten rassenpolitischen Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates“ gestanden habe.

      Bald nach ihrer Wiedergründung 1946 war Mühlmann (wie auch Günther) wieder als Mitglied in die Deutsche Gesellschaft für Soziologie aufgenommen worden. 1950 erhielt er an der neu gegründeten Universität Mainz eine Diätendozentur mit dem Titel „Professor“ am heutigen Institut für Ethnologie und Afrikastudien. Von 1956 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Zeitschrift Homo. 1957 berief man ihn zum Ordentlichen Professor für Ethnologie und mit einer Venia für „Soziologie, speziell Völkerpsychologie“. 1960 bekam er den Ruf nach Heidelberg, wo er das Institut für Soziologie und Ethnologie aufbaute und bis zu seiner Emeritierung 1970 leitete.

      Öffentliches Aufsehen erregte 1963/1964 eine in der Wochenzeitung Die Zeit ausgetragene Kontroverse um seine Vergangenheit, die aber ohne Folgen blieb. ...

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    3. Rassen, Ethnien und Kulturen (1964)

      Mühlmann unterscheidet hier zwischen einer biologischen, genetisch bedingten „A-Rasse“ und einer soziologischen „B-Rasse“, die aufgrund von Gruppenbildungen und Gruppendifferenzierungen durch Kategorienbildungen entstehen. In seinen Werken über die Rasse beschäftigt sich Mühlmann auch mit „Hierarchien von Rassen“, „Rassenmischung“, „Rassenzüchtung“ und „Rassenhygiene“.

      Krieg und Frieden. Ein Leitfaden der politischen Ethnologie (1940)

      Mühlmann löst hier den Widerspruch zwischen wissenschaftlich-zivilem und militärisch-politischem Handeln auf. Seiner Meinung nach sind Gesellschaftsprozesse als totaler Krieg zu betrachten. Ein friedliches Verhältnis ist demnach aufgrund der Komplexität der Gesellschaftsverhältnisse reine Fiktion. „Die Extremform des Krieges ist nicht etwa durch besondere Blutigkeit gekennzeichnet, sondern durch besonders planvollen, totalen Einsatz aller geistigen, wirtschaftlichen und technischen Machtmittel […]“. Frieden sei lediglich eine illusorisches Gedankengebilde, in dem Ökonomie, Technik und Wissenschaft nicht ausreichend in gesellschaftliche Zusammenhänge integriert seien.

      Assimilation, Umvolkung, Volkswerdung (1944)

      ... Als Volk definiert Mühlmann die höchste Form menschlicher Gesellschaft. Wobei es nur wenige „echte Völker“ gäbe. Die meisten Gesellschaften seien lediglich ethnische Schichtungen, Religionsvölker, unverträgliche Mischungen oder schwebende Volkstümer. Als Voraussetzungen für die „Volkswerdung“ nennt Mühlmann: Gegebenheiten des Raumes, der Rasse und der geistigen Mächte. So sei beispielsweise den „Negriden“ im Gegensatz zu den „Mongoliden“ und vor allem den „Europiden“ der Schritt zur „Volkwerdung“ noch nie gelungen. Die Juden seien das „Scheinvolk“ schlechthin. Zu den „Schwebevölkern“ und „Scheinvölkern“ gehören bei Mühlmann auch Mestizen, Mulatten und Landstreicher. Ute Michel stellt die Verbindung zwischen Mühlmanns Terminus und der NS-Politik her: „Hier wird ein auf NS-Interessen zugeschnittener, ‚volkspolitischer’ Terminus erfunden, der eine umfassende ethnosoziologische Kategorie bildet, der sich willkürlich ethnisch verfolgte und religiös geächtete Bevölkerungsgruppen sowie soziale Randgruppen zuordnen ließen. Zugleich verschafft diese Kategorie dem NS-System den Anschein wissenschaftlicher Legitimität“.

      Zur weiteren Differenzierung prägte Mühlmann den Begriff der Ethnie. ...

      https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Emil_M%C3%BChlmann

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    4. Der US-amerikanische General William Tecumseh Sherman wird aufgrund seiner innovativen und kreativen Strategie der Kriegsführung im Sezessionskrieg als Erfinder des totalen Krieges bezeichnet.

      (Wikipedia)

      Siehe auch Stichwort "Sherman" und weitere Quellen zum historischen Sprachgebrauch im Englischen ("Total War") weiter unten.

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  4. Kriegsakademie in Berlin
    Preußisch-deutsch/ amerikanischer Austausch
    (siehe Post; Wedemeyer)

    Prussian Military Academy (Wikipedia)

    The Prussian Staff College, also Prussian War College(German: Preußische Kriegsakademie) was the highest military facility of the Kingdom of Prussia to educate, train, and develop general staff officers. ...

    It originated with the Akademie für junge Offiziere der Infanterie und Kavallerie (Academy for young officers of the infantry and cavalry) in 1801, later becoming known as the Allgemeine Kriegsschule (General War-School). ...

    Graduating from the Staff College was a prerequisite for appointment to the Prussian General Staff (later the German General Staff). Carl von Clausewitz enrolled as one of its first students in 1801 (before it was renamed), while other attendees included Field Marshals von Steinmetz, von Moltke, and von Blumenthal in the 1820s and 1830s.

    Ernst Emile Von Lorenz, who served as a United States Army Commander in 1889, was a graduate, as was US Army Colonel Albert Coady Wedemeyer, who served in World War II. The Staff College restructured after World War I and dissolved following World War II. ...

    https://en.wikipedia.org/wiki/Prussian_Military_Academy

    Anmerkung:

    ".. restructured after World War I"
    Als hätte sich die Kriegsakademie nach dem 1. Weltkrieg von allein irgendwie "restrukturiert". - Tatsächlich wurde sie 1936 (!) neu eröffnet und hatte u.a. auch Gaststudenten aus den USA, darunter Albert Coady Wedemeyer. - Links zu mehr Info im Post.

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  5. Branchendienst "wehrwirtschaft"

    Insider- und Hintergrundinformationen zu Haushalt, Rüstung und Beschaffung

    Der Branchendienst "wehrwirtschaft" wird seit 1997 herausgegeben und bietet in 14-täglichem Erscheinungsrhythmus Entscheidern in Wirtschaft, Streitkräften, Verwaltung und Politik aktuelle, gründlich recherchierte und komprimiert aufbereitete Informationen zur Fortentwicklung des Streitkräftebedarfs sowie zu neuen Entwicklungen auf dem Markt der Sicherheits- und Verteidigungsgüter.

    Die Zustellung erfolgt grundsätzlich per E-Mail.

    Themenschwerpunkte:
    • Rüstungsmarkt Deutschland, Europa, weltweit
    • Haushaltsmittel im Verteidigungshaushalt
    • Zusammenarbeit Bundeswehr und Wirtschaft
    • Neuordnung der Bereiche Rüstung, IT und Logistik
    • Beschaffungsplanung, Beschaffungsbestimmungen
    • Aktuelle Beschaffungsvorhaben
    • Meinungsbildung im parlamentarischen Raum
    • Informationen aus der Wirtschaft

    Sonderausgaben werden zu aktuellen Anlässen herausgegeben.

    Chefredakteur: Michael Horst, Oberst a.D.
    Chef vom Dienst: Gerhard Heiming, Oberstleutnant a.D.
    Verlag: Mittler Report Verlag GmbH, Bonn

    http://www.mittler-report.de/produkte/wehrwirtschaft/

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    1. Der Mittler Report Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Tamm Media.

      Wehrtechnischer Report 5/2016
      Handwaffen und Kampfmittel
      Herausgegegeben in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Deutsches Heer e.V. (FKH)

      Wehrtechnischer Report 4/2016
      Unbemannte Systeme

      Wehrtechnischer Report 3/2016
      Truppengattungen des Heeres
      Auftrag - Ausrüstung - Bedarf
      Herausgegegeben in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Deutsches Heer e.V. (FKH)

      Sicherheitstechnischer Report
      Cyber Security Report 2016
      Erschienen anlässlich der it-sa 2016

      http://www.mittler-report.de/home/

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    2. Maritimes Museum Hamburg
      Der alte Mann und das Museum

      ... Die Springerpresse feuerte Salutschüsse aus vollem Rohr für "Springers letzten Admiral": "Jetzt wird die großartige Sammlung auf Dauer in einem großartigen Museum zu sehen sein" ("Hamburger Abendblatt"), "Komplexer Blick auf die Geschichte der Seefahrt" ("Welt") und "Maritime Sensationen" ("Bild"). Und die übrigen Medien feuerten zurück. Die "Süddeutsche Zeitung" sprach von einer "fetischhaften Distanzlosigkeit" und die "Tageszeitung" schrieb: "Nicht einmal in den fünfziger Jahren hätte man es gewagt, ein so unkritisches Museum zu schaffen." Und das anonyme Autorenkollektiv Friedrich Möwe verfasste das Buch "Tamm-Tamm. Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum" und nannte die Sammlung ein "mit Kriegswaffen und Nazikitsch bestücktes, die Brutalität von Seekriegen verherrlichendes Sammelsurium" und das Museum die "wohl größte in Hamburg öffentlich zugängliche Ansammlung von Hakenkreuzen". ...

      Warum bekommt eine Ansammlung von maritimem Plunder und Militärkitsch von der Stadt ein eigenes Museum spendiert? Warum erhält ein privater Sammler eine Immobilie in Toplage für 99 Jahre mietfrei (auch der Hamburger Kunstverein residiert in einem öffentlichen Gebäude und zahlt Miete) und als Dankeschön noch einmal 30 Millionen Euro für die Renovierung des Gebäudes? Wieso verzichtet die Stadt auf jedigliches kuratorische Mitspracherecht, obwohl Peter Tamm der Besitzer des Koehler-Mittler-Verlags ist, der Bücher wie "Hitlers Admirale 1939 – 1945" oder "Die deutschen Kampfschwimmer im Zweiten Weltkrieg" veröffentlicht und bei dem außerdem bekennende Rechtsradikale wie Franz Uhle-Wettler und Walter Post publizieren? Warum gab es nie eine öffentliche Debatte oder Diskussion um den wissenschaftlichen Wert der Sammlung? "Das Tamm-Museum ist auch eine Schwachstelle in der Politik der weißen Westen, die für die Hamburger Bürger bezeichnend ist. Dieses Projekt hat deutlich gemacht, dass der Filz durch alle Parteien und fast die gesamte Medienlandschaft geht", sagt Cornelia Sollfrank. "Um nur ein Beispiel zu nennen: Die 2005 amtierende Kultursenatorin Dana Horáková war lange Jahre Kulturredakteurin der "Bild"-Zeitung und stellvertrende Chefredakteurin der "Welt am Sonntag" – unter Peter Tamm." ...

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    3. "Schiffahrts- und Marinegeschichte ist der Antrieb der Weltgeschichte" erklärt Peter Tamm in der Museumsbegleitbroschüre. Wie Menschheitsgeschichte hier verstanden wird, illustriert eine riesige Wandzeichnung: Die Geschichte beginnt bei einem Keule schwingenden Steinzeitmenschen, wird durch Bogenschützen, Schilderkämpfer, Artilleristen und Seesoldaten fortgesetzt und endet schließlich bei einem Soldaten mit einem Maschinengewehr. Geschichte, auf Krieg reduziert. Dazu gibt es ein liebevolles Aquarell von dem verurteilten Kriegsverbrecher Karl Dönitz, Hitlers Großadmiral und eine Uniform des Oberbefehlshabers der Reichs- bzw. Kriegsmarine Erich Raeder. ...

      Und: unkommentierte Naziorden, Waffen und immer wieder pathetische Inzenierungen. Zum Beispiel ein kleiner Weihnachtsbaum aus dem Jahr 1940, "angefertigt von Besatzungsmitgliedern des Schweren Kreuzers Admiral Scheer". So werden Kameradschaft und Christentum auf Nazischiffen als museumspädagogischen Konzept verkauft, Krieg verherrlicht, Opfer verschwiegen und Kolonialgeschichte verharmlost. Der historisch-kritische Kontext fehlt genauso wie so viele Beschilderungen an den Exponaten. Beängstigend, wenn man denkt, dass in dem "Schwimmenden Klassenzimmer" bald Schulklassen unterrichtet werden und Kinder in der Spielecke mit Legosteinen ihren ersten Panzerkreuzer bauen. ...

      Trotz all der Kritik wurde das Museum nun feierlich eröffnet – und sogar Bundespräsident Horst Köhler kam zu der Eröffnung dieses neuen "Leuchtturms". ...

      Und immerhin eignet sich ein meterlanger Torpedo hervorragend für erotisch-neckische Souvenirbilder.

      http://www.art-magazin.de/szene/7889-rtkl-maritimes-museum-hamburg-hamburg-der-alte-mann-und-das-museum

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    4. Tchibo-Spende für umstrittenes Museum

      Peter Tamm trauert um den Freund Joachim Herz
      Von Martin Kopp, Birger Nicolai | 05.06.2008

      Mit Bestürzung hat die Hamburger Gesellschaft auf den überraschenden Tod des Milliardärs Joachim Herz reagiert. Der 66-jährige Sohn des Tchibo-Gründers Max Herz ist, wie berichtet, bei einem tragischen Badeunfall in den USA ums Leben gekommen. ...
      Trauer herrscht auch im Internationalen Maritimen Museum in der Hafencity.

      Wenige Tage vor dem freudigsten Ereignis, der Museumseröffnung, muss Stifter Peter Tamm den Verlust eines großen Gönners und echten Freundes verkraften. „Der Tod von Joachim Herz hat mich sehr getroffen“, sagte Tamm. „Er war unser erster Spender, und er war ein außergewöhnlicher Mann“, sagte Tamm über Herz. Dessen Frau Petra Herz hatte am Nikolaustag 2006 einen Scheck über 1,5 Millionen Euro überreicht – bis heute die größte Einzelspende, welche die Museumsstiftung erhielt

      https://www.welt.de/regionales/hamburg/article2070733/Peter-Tamm-trauert-um-den-Freund-Joachim-Herz.html

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    5. Nippes zum Staunen
      In Hamburg ist das umstrittene Schifffahrtsmuseum des Sammlers Peter Tamm eröffnet worden
      Von Jens Jessen
      26. Juni 2008

      ... Nur schwächlich dagegen ist in der Öffentlichkeit die politisch entscheidende Frage diskutiert worden, ob die 30 Millionen der Stadt gut angelegt sind, die der Stiftung des Sammlers Peter Tamm zur Verfügung gestellt wurden, um den Kaispeicher B zum Museumsquartier auszubauen. Was erhält Hamburg für das Geld? Jedenfalls weder Eigentum noch kuratorische Kontrolle der Ausstellung. ...

      http://www.zeit.de/2008/27/Tamm-Museum/komplettansicht

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    6. Die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck versichert, dass das neue Museum nicht zu einer braunen Pilgerstätte wird. Hier werde keineswegs ein einseitiges Geschichtsbild vermittelt, versichert die parteilose Kulturpolitikerin.

      http://www.deutschlandfunk.de/tamm-museum-soll-keine-braune-pilgerstaette-werden.691.de.html?dram:article_id=50520

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    7. ... Daß Tamm in solchem Umfang investieren konnte, verdankt er Axel Springer, der ihn zunächst zum Geschäftsführer des Ullstein Verlages, dann zum Verlagsleiter von Bild machte. Ab 1968 war der ehemalige Schiffahrtsredakteur des Hamburger Abendblatts schließlich allein zeichnungsberechtigter Geschäftsführer der Holding des Gesamtunternehmens. Er galt als der bestbezahlte Manager Deutschlands.

      Noch nicht 17, hatte Tamm sich Ende des Krieges zur Kriegsmarine gemeldet. Besuchern seines privaten Museums pflegte er unbefangen zu eröffnen, daß er in seinem Leben nur zwei Arbeitgeber gehabt habe: Großadmiral Dönitz und Axel Springer.

      Tamms politische Grundhaltung war stets nationalkonservativ, ohne allerdings, daß sich dies jemals in seinen Aktivitäten niedergeschlagen hätte. Mitte der neunziger Jahre machte er den Versuch, einen historisch-politischen Gesprächskreis in seinem Hause zu versammeln. ...

      ... spätestens wenn der große Steuermann seine letzte Fahrt antritt, schützt sein Museum kein Lotse mehr vor den Untiefen der Political Correctness. Am Horizont grüßt das Marineehrenmal Laboe (JF 12/08), das binnen weniger Jahre vom Denkmal für die deutsche Marinegeschichte zu einer politisch korrekten Gedenkstätte für die internationale Seefahrt umgewandelt wurde.

      https://jungefreiheit.de/service/archiv?artikel=archiv08/200830071811.htm

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    8. Boeing
      Einhundert Jahre Expertise in der
      Luft- und Raumfahrt – auch im Dienste
      der Bundeswehr
      Interview mit Michael Hostetter,
      Director Vertical Lift Programs – Germany, Boeing

      ... In Deutschland ist unsere 100-Jahr-Feier
      eng mit Hohenlimburg in Nordrhein-Westfalen
      verbunden: 1868 wanderte Wilhelm
      Böing, der Vater unseres Firmengründers
      Bill Boeing, als junger Mann von seiner
      Heimatstadt Hagen-Hohenlimburg im
      Sauerland nach Amerika aus und gründete
      dort einen erfolgreichen Holzhandel. Sein
      Sohn William Boeing begeisterte sich bereits
      in jungen Jahren für die Luftfahrt und
      legte 1916 den Grundstein für das heute
      weltweit führende Luft- und Raumfahrtunternehmen
      „The Boeing Company“. Der
      Pioniergeist von Wilhelm Böing sowie der
      Unternehmergeist unseres Gründers Bill
      Boeing sind für uns zum Start in das zweite
      Jahrhundert des Unternehmens Ansporn
      und Inspiration zugleich. ...

      Boeing ist seit vielen Jahrzehnten ein
      verlässlicher Industriepartner der Bundeswehr.
      Ein Beispiel ist der von Piasecki
      entworfene H-21, auch bekannt als „fliegende
      Banane“, der bis in die 1970er Jahre
      der primäre große Hubschrauber des
      Heeres war. Oder die McDonnell Douglas
      F-4 Phantom II, die der Luftwaffe viele
      Jahre gedient hat. Seit den 1980er Jahren
      setzt die Marine Harpoon-Flugkörper auf
      einigen Schiffen ein. Vor kurzem von der
      Bundeswehr auf dem Tornado integrierte
      lasergelenkte JDAM (Joint Direct Attack
      Munition) erhöhen die Leistungsfähigkeit
      dieser Plattform. ...

      Ein Beispiel ist ein umfangreiches Modernisierungsprogramm für die Einsatzsysteme
      der NATO AWACS-Flotte, das von einem von Boeing geführten Team im November 2008 abgeschlossen wurde. ...

      Boeing hat eine lange, erfolgreiche und innovationsreiche Partnerschaft mit Deutschland auf die wir bauen. Und wir haben eine Vielzahl an Produkten und Dienstleistungen, die sich auch künftig für die Anforderungen der Bundeswehr eignen
      könnten. Wir stehen bereit, die Anforderungen
      der Bundeswehr zu unterstützen und die Partnerschaft mit der deutschen Industrie zu verstärken.

      Impressum
      Europäische Sicherheit & Technik
      Europäische Sicherheit · Strategie & Technik
      65. Jahrgang · ISSN 2193-746X
      Herausgeber
      Mittler Report Verlag GmbH, ... Bonn
      Geschäftsführer: Dr. Peter Boßdorf, Peter Tamm und Thomas Bantle
      Aufsichtsrat: Rainer Metzner; Prokurist: Jürgen Hensel
      Ein Unternehmen der Gruppe Tamm Media

      Die Herausgabe erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr/dem Bundesministerium der Verteidigung in ausschließlicher inhaltlicher und presserechtlicher Verantwortung des Mittler Report Verlages. Europäische Sicherheit & Technik ist aus der Zusammenführung der Zeitschriften Strategie & Technik und Europäische Sicherheit entstanden. Strategie & Technik ist ein Werktitel des Lizenzgebers Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung.
      Europäische Sicherheit & Technik ist offizielles Organ der Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V. (IDLw), der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) sowie der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und erscheint in Zusammenarbeit mit dem Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland e.V.

      Redaktion
      Chefredakteur: Henning Bartels, Oberst a.D. (hb; V.i.S.d.P.); Stellv. Chefredakteur: Dr. Peter Boßdorf (pb);
      CvD: Wilhelm Bocklet, Oberstleutnant a.D. (wb);
      Fachredakteure: Dorothee Frank (df; BOS, IT, Cyber Security); Knut Görsdorf, Stabshauptmann a.D. (kg); Dipl.-Ing. Peter Grundmann EDir BAAINBw a.D. (pg; Maritimes); Dipl.-Ing. Gerhard Heiming, Oberstleutnant a.D. (gwh; Industrie); Dipl.-Ing. Michael Horst, Oberst a.D. (mh; Landstreitkräfte); Ulrich Renn, Oberst a.D. (ure; Luftstreitkräfte) ...

      Dipl.-Ing. Hans Joachim Wagner, Oberst a.D. (hjw);
      Dr. Jan-Phillipp Weisswange, Oberstleutnant d.R. (ww; BOS)

      Korrespondent für USA: Sidney E. Dean, Korrespondent in Berlin: Dr. Wolfgang Labuhn (wl), Korrespondent für Tel Aviv: Tamir Eshel (te)

      http://www.boeing.de/resources/gr_DE/Products-and-Services/BDS/Chinook/ESandT_10_16_S99-101.pdf

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  6. Fernsehkritik

    Aus der Wehrwirtschaft

    Die Quandts sind eine der reichsten und mächtigsten Industriellendynastien dieses Landes. Herbert Quandt baute BMW zum Weltkonzern aus. Sein Vater Günther war im Dritten Reich „Wehrwirtschaftsführer“. Jetzt zeigte das Erste mit dem Dokumentarfilm „Das Schweigen der Quandts“ die bislang unerzählte Geschichte dieser Familie. Von Michael Hanfeld.
    01.10.2007

    ... Es geht um die Geschichte der Familie Quandt und vor allem um die Rolle der Gründerfigur Günther Quandt, der im Dritten Reich „Wehrwirtschaftsführer“ war und nach dem Zweiten Weltkrieg auf einer Liste des Kriegsverbrechertribunals in Nürnberg stand, aber nicht angeklagt werden konnte und später von einer deutschen Spruchkammer nach den Nürnberger Prozessen erstaunlicherweise als „Mitläufer“ eingestuft wurde.

    Wie kam es dazu? Wo Quandts Afa, die „Accumulatoren Fabrik Aktiengesellschaft Berlin-Hagen“, aus der später die Firma Varta hervorging, kriegswichtige Batterien hergestellt hatte, die, wie es im Film heißt, unabdingbar für die deutsche U-Boote-Flotte gewesen seien und auch in der Fernlenkwunderwaffe V 2 steckten? Und man auf dem Firmengelände der Afa in Hannover-Stöcken von einem, wie es ein Experte nennt, „firmeneigenen Konzentrationslager“ sprechen könnte? In dem einzigartigen Film „Das Schweigen der Quandts“ haben sich die Autoren der Aufgabe gestellt, eine Antwort darauf zu finden und das Schweigen zu brechen. ...

    Die Ankläger hatten in Quandts Fall keinen Zugang zu dem entscheidenden Material zu dessen Wirken im Dritten Reich und dem seines Sohnes Herbert, das in der britischen Besatzungszone lag. Die Briten hatten erkannt, welche Bedeutung die Batterienproduktion der Afa auch nach dem Krieg hätte. ...

    Günther Quandt war bei den Amerikanern in Haft und kam frei. Sein Sohn Herbert, der bei der Afa Personalchef war, baute als Mehrheitsaktionär unter anderem das Automobilunternehmen BMW zum Weltkonzern aus. Auf das Material, das dem Ankläger Ferencz 1948 fehlte, stießen die ARD-Autoren knapp sechzig Jahre später, unter anderem im Staatsarchiv Hannover. Sie fanden Dokumente, die auf eine enge Kooperation der Afa mit der SS hindeuten, die etwa zeigen, wie rund 1500 KZ-Häftlinge aus dem Lager Neuengamme bei Hamburg nach Hannover-Stöcken in die Afa-Produktion geschickt wurden. Man rechnete, legt der Dokumentarfilm dar, mit einer „Fluktuation“ von achtzig Häftlingen pro Monat. Will heißen: Man glaubte, dass monatlich achtzig Häftlinge im Lager Stöcken aufgrund der dort herrschenden Arbeitsverhältnisse sterben würden. „Wir hatten das kleine Auschwitz vor Ort“, sagt Uschi Kiessling von der „Arbeitsgemeinschaft KZ Stöcken“. ...

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/fernsehkritik-aus-der-wehrwirtschaft-1462762.html

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  7. Auch den Wirtschaftshistorikern lässt die NS-Wirtschaftspolitik bis heute keine Ruhe. Jüngstes Beispiel dafür ist das monumentale Werk des britischen Wirtschaftshistorikers Adam Tooze, der unter dem Titel „Ökonomie der Zerstörung“ eine fast tausend Seiten starke Wirtschaftsgeschichte des Nationalsozialismus geschrieben hat. ...

    Heute herrscht unter Historikern Konsens: Der wirtschaftliche Boom der ersten sechs Hitler-Jahre ist ohne Krieg und Völkermord nicht denkbar. So zeichnet Tooze in seinem neuen Werk akribisch nach: Nicht die zivile Arbeitsbeschaffung, sondern die Aufrüstung stand von Anfang an im Mittelpunkt der NS-Politik. Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit war nur ein Nebenprodukt der Kriegsvorbereitung.

    Arbeit und Brot hatte Hitler den Deutschen in einer Rundfunkrede zwei Tage nach seinem Amtsantritt versprochen. Zu diesem Zeitpunkt lag die offizielle Arbeitslosenzahl bei über sechs Millionen, die Quote bei 30 Prozent. Das reale Bruttosozialprodukt war 1932 um 27 Prozent niedriger als 1928, die Investitionen waren um zwei Drittel gesunken. Die Industrieproduktion betrug weniger als 60 Prozent des Vorkrisenniveaus, die Auslastung der Bauwirtschaft sogar nur noch 14 Prozent.

    Allerdings: Schon vor der Machtergreifung, ab Mitte 1932, verdichteten sich die Anzeichen, das der Abschwung die Talsohle erreicht hatte. ...

    http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/wirtschaftshistoriker-bewerten-hitlers-wirtschaftspolitik-neu-kanonen-statt-butter/2826738.html

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  8. "Eckpfeiler der Wehrwirtschaft" - "Arbeit wie nie zuvor"

    ... Oberbefehlsleiter Otto Marrenbach, Geschäftsführer der Deutschen Arbeitsfront: Die Deutsche Arbeitsfront, ein Eckpfeiler der Wehrwirtschaft - Gerhard Schumann: Die Treuen (Gedicht) - Karl Arnhold (Leiter des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung der DAF-: Lehrlinge von heute, Soldaten und Facharbeiter von morgen - Werner Scheunemann: Die Deutsche Arbeitsfront im Kriege - Ursula Haver: Kamerad Frau an der Maschine - Erich Weber: Der innere Befehl - Kurt Haußmann (Reichsabteilungsleiter im Reichsnährstand): Ernährungswirtschaft im geeinten Europa - Alfred Otto: Rückkehr ins Arbeitsleben - Eberhard Heffe (Leiter der Zentrale für Frontbuchhandlungen) ...
    OT-kriegsberichter Werner Höfer: Frontsoldat und Frontarbeiter, Kameraden der Atlantikschlacht. OT erbaute die U-Bootbunker an der Atlantikküste - Rudolf Ahlers: Im Vorübergehen - Otto Schröder: Kriegseinsatz und Betreuung der schaffenden Jugend ... Heinrich Schulz: Arbeit wie nie zuvor ...

    Aus
    Presseamt der Deutschen Arbeitsfront (Herausgeber):
    Kalender der Deutschen Arbeit 1943

    https://www.zvab.com/buch-suchen/textsuche/guthmann-heinrich/

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  9. "Die Wechselwirkungen zwischen operativer wirtschaftlicher Kriegführung" (Vortrag Generalleutnant Becker vor der Kriegsakademie)

    Kontext:

    OKW / Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt >> RW 19 OKW / Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt >> Wehrwirtschaft >> Wehrwirtschaft Inland >> Erstellung einer Wehrwirtschaftsordnung; Wesen, Aufbau, Organisation, Lenkung, Leistung und Lage der Kriegswirtschaft

    2. Apr. 1938
    Oberkommando der Wehrmacht/Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt, 1936-1945

    ...

    Kriegswirtschaft - Eine Übersicht über die Aufgaben der Kriegswirtschaftstheorie und Kriegswirtschaftspolitik unter besonderer Berücksichtigung der industriellen Kriegswirtschaft (Ausarbeitung Dr. K. Jäckle)

    Erstellung einer Wehrwirtschaftsordnung.- Grundsätze der Wehrwirtschaft, wehrwirtschaftliche Organisation, Zuständigkeiten, Tätigkeit, Wirtschaftsführung im Kriege, Vorbereitung und Lenkung der Kriegswirtschaft

    Sitzung des Ministerrates unter Vorsitz Görings am 4. Sept. 1936, insb. betr. Selbstversorgung und Devisenbeschaffung (Niederschrift)

    Wehrwirtschaftsordnung

    Wehrwirtschaft und verwandte Gebiete (Sammlung von Einzel-Ausarbeitungen und Veröffentlichungen)

    Wehrwirtschaftsordnung und -Organisation

    Wirtschaftslenkung durch den Staat (Ausarbeitung, Umdruck)

    Organisation der Wehrwirtschaftsordnung. Vorbereitung der wirtschaftlichen Kriegführung. Zuständigkeitsabgrenzungen. Grundbegriffe, Dienstanweisungen

    Wirtschaftslenkung durch den Staat (Aufsatz)

    "Die Wechselwirkungen zwischen operativer wirtschaftlicher Kriegführung" (Vortrag Generalleutnant Becker vor der Kriegsakademie) ...

    Umsteuerung der Wirtschaft (Ausarbeitung Oberstlt Dr. Hedler) ...

    Politische, militärische und wirtschaftliche Entwicklungen, Personal- und Zuständigkeitsfragen in der Wehrwirtschafts-Organisation. ("Insider"-Beobachtungen des Stabes Ia in Tagesmeldungen an seinen Chef, Oberst Hünermann)

    Die wehrwirtschaftlichen Auswirkungen einer Operation im Osten (Denkschrift Thomas) ...

    Wehrwirtschaftliche Erkenntnisse von 5 Kriegsjahren (Studien Dr. W. Tomberg, FWiAmt, 1. Ausfertigung)

    Amtsgruppe Wehrwirtschaftstab.- Arbeitsplan ...

    https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/3OR745BNDNK6S5D5N4I32EMZ56DWII4J

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    1. Antrag der Abg.FDP-Abgeordneten Dr. Hans-Ulrich Rülke u.a. FDP/ DVP im Landtag von Baden-Württemberg, 2008:

      (zur Bedeutung der Wehrwirtschaft für BW, wehrwirtschaftliches Cluster, Vorbild Bayern/ Ingolstadt)

      https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP14/Drucksachen/2000/14_2407_D.pdf

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  10. Walter Wittig (1879 - 1947)
    Wikipedia
    ...
    Während der ersten Jahre des Ersten Weltkrieges diente Witting bis Mitte März 1917 in verschiedenen Generalstäben ... Sein letzter Einsatz erfolgte hierbei vom 25. November 1916 bis 19. März 1917 im Generalstab der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

    Am 4. Mai 1934 wurde Witting ... als E-Offizier (Ergänzungsoffizier) für die im Aufbau befindliche Luftwaffe eingesetzt. Hier fand er zunächst als Gruppenleiter für Wehrwirtschaft der Zentralen Rohstoffstelle im Reichsluftfahrtministerium (RLM) Verwendung. Diese Position behielt er bis Ende September 1937. Im Anschluss daran war er ab Oktober 1937 Vertreter des Inspekteurs der Wehrwirtschafts-Inspektion IV in Dresden. Am 1. November 1937 wurde er zum Inspekteur der Wehrwirtschafts-Inspektion IV ernannt.

    Diese Dienststellung hatte er bis Ende September 1940 inne. Vom 1. Oktober 1940 bis Ende Januar 1941 war er Inspekteur für Rohstoffe im RLM sowie anschließend Offizier z. b. V. des RLM mit gleichzeitiger Abkommandierung zum Oberkommando der Wehrmacht im Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt. Am 31. Mai 1943 schied Witting dort aus und ging in den Ruhestand.

    Ab September 1940 war Witting als Lobbyist für den Flick-Konzern tätig.

    Am 6. November 1945 wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet und war bis zu seinem Tod 1947 im Speziallager Nr. 1 Mühlberg interniert.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Witting

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  11. Schule für Wehwirtschaft
    ...
    Das Kriegstagebuch der Schule für Wehrwirtschaft reicht vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1943 (1 Bd.).
    RW 19 OKW/Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt

    N 461 Nachlass Drews (Wehrwirtschaftsoffizier bei der deutschen Gesandtschaft Stockholm)

    R 3 Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion (im BA, Abt. R)

    R 3101 Reichswirtschaftsministerium (im BA, Abt. R)

    https://portal.ehri-project.eu/units/de-002525-rw_45

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    Antworten
    1. Schule für Wehrwirtschaft , Schloß Wustrau

      https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?t=122616

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    2. Im Zweiten Weltkrieg war das Schloss zeitweilig Sitz der SS-Wehrwirtschaftsführung und zentrale SS-Führungsdienststelle. Angeblich wurden von hier aus zuletzt die Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück verwaltet. Bei Kriegsende hatte SS-Chef Heinrich Himmler hier kurze Zeit seinen Befehlsstand. Letzte Besitzerin bis 1945 war Anni von Schwerin (1893–1961), seit 1918 verheiratet mit Hans-Ulrich von Oertzen.

      http://www.wikiwand.com/de/Wustrau-Altfriesack

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    3. Ausbildungslager Wustrau

      Musa Jalil in der wolga-tatarischen Legion „Idel-Ural“ Jalil war einer von tausenden Tataren der Roten Armee, die in Kriegsgefangenschaft
      gerieten und in einer der Ostlegionen auf Seiten der Wehrmacht kämpfen sollten. Bis zum
      November 1942 blieb er im Ausbildungslager in Wustrau, in denen qualifizierte russische
      Kriegsgefangene für den Verwaltungsdienst in den besetzten „Ostgebieten“ ausgebildet wurden. Nach einiger Zeit trat Jalil unter dem Decknamen Gumerow der Wehrmachtpropagandastelle der bei Radom in Polen aufgestellten wolga-tatarischen Legion bei. Bald darauf wurde er für die Kulturarbeit des „Tatarischen Kampfbundes“ rekrutiert und arbeitete kurzzeitig auch für die Legionärszeitung „Idel-Ural“. Anfang 1943 wurde er dann Leiter der Musikkapelle, die als Teil einer Künstlergruppe der kulturellen Propagandaarbeit
      der Legion diente. Die Künstlertruppe wurde bei Legionsfeiern eingesetzt und bestand aus einer Theatergruppe, einem Orchester mit traditionell tatarischen Instrumenten und einem Tanzensemble.

      http://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/zerstoerte-vielfalt/docs/Vortrag_Musa_Jalil_von_Rais_Khalilov.pdf

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    4. Schloss Gustrau ist verbunden mit dem von Preußenkönig Friedrich II. sehr geschätzten Hans Joachim von Zieten; bis heute gern als militärisches Vorbild genommen (leider auch von den Nazis)

      www.einsatz.bundeswehr.de › ... › Brandenburg › Beelitz
      ... abfahren, links abbiegen in Richtung Beelitz; in Beelitz Vorfahrtsstraße folgen bis auf der linken Seite die Hans-Joachim-Zieten-Kaserne zu sehen ist.
      (gefunden mit Google)

      Deutsche Illustrierte Zeitung - vom 4. Febr. Nr. 5, 12. Jahrgang 1936, Titelbild: Frauen winken am Fenster - wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren,
      Published by Verlag ‘‘Die Deutsche Illustrierte‘‘ Verlagsgesellschaft, Berlin, (1936)
      Inhalt u.a.: König Georg V. - Der Lebensweg eines großen Monarchen (mit vielen Abbildungen auch vom Königspaar) zum Tode des englischen Königs, Ein Militärfilm im neuen Geist - Soldaten-Kameraden!, Abbildung: Schauspielerin Anny Odra als Josette, Werbung, Unbekanntes von Hans Joachim Zieten aus dem Busch, Schloß in Wustrau bei Neustrelitz ...
      (gefunden über Abebooks)

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  12. Frühe Warnung über (u.a.) die deutsche Wehrwirtschaft

    Deutschland-Berichte der sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade) 1934 - 1940. - Aus dem Inhalt: I.: Die allgemeine Situation in Deutschland. Der Terror gegen die Juden. Der Terror gegen die illegale Bewegung. Der allgemeine Terror. Die Jugend im Dritten Reich (die HJ / aus der Schule / von den Hochschulen). Misswirtschaft und Verfehlungen. Die Lebensmittelversorgung. Die Preise. Die Beschäftigungslage. Der Rohstoffmangel. Der Arbeitseinsatz. Die Reichstagswahl vom 29. März. Rheinlandbesetzung und Kriegsangst. Die Lohnentwicklung. Sozialpolititk und Spendenwirtschaft. Der Kirchenkampf. Aus den nat.-soz. Organisationen. Aus der Landwirtschaft. II.: Die Agrarpolitik im Erntejahr 1935/36. Die Wirtschaftspolitik. Die Innenpolitik. Amerikanische Aussenpolitik. Die Rheinland-Besetzung (aussen- und innenpolitische Ursachen und Wirkungen). Das deutsche "Wirtschaftswunder" und die Weltwirtschaft. Der Reichshaushalt. Das deutsche Zeigungswesen (die nationalsozialistische Zeitungspolitik / die "Amann-Verordnungen" und ihre Durchführung / die Ergebnisse der nat.-soz. Pressepolitik). Die nat.-soz. Steuerpolitik. Die deutsche Wehrwirtschaft. Die Politik der Volksfront. Die spanische Tragödie. Der Status quo im Osten. Das Bündnis der Diktaturen.

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  13. Allgemeine Wehrwirtschaftslehre.
    Lampe, Adolf
    Published by G. Fischer, Jena 1938. (1938)

    Adolf Lampe (1897-1948), Professor an der Universität Freiburg, arbeitete eng mit W. Eucken u. C. v. Dietze zusammen, hielt aber Abstand zur Freiburger Schule. Ab Nov. 1938 bei der Bekennenden Kirche u. bis zur Verhaftung 1944 als wichtiges Mitglied des Freiburger Kreises u.a. in der Ausarbeitung von Gutachten für die Wirtschaftsordnung der Nachkriegszeit tätig.

    (gefunden über Abebooks)

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  14. C.A. Claussen: Wehrwirtschaft
    in
    Deutscher Wille. Aufbau und Wehr * Jahrbuch 1937, herausgegeben im Auftrage der Vereinigung "Deutscher Wille" e.V.
    Published by Birkenwerder bei Berlin, Verlag "Deutscher Wille", (1937)

    (gefunden über Abebooks)

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  15. Adolf Lampe (1897 - 1948)
    Wikipedia

    ... war ein deutscher Ökonom des 20. Jahrhunderts. Durch sein maßgebliches Wirken im Rahmen der Freiburger Kreise hat er sich größte Verdienste um den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erworben. ...
    Nach dem 9. November 1938 war Lampe an den Freiburger Kreisen maßgeblich beteiligt. Er initiierte zunächst mit Constantin von Dietze das Freiburger Konzil, wirkte dann am Freiburger Bonhoeffer-Kreis mit und war schließlich als Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft Erwin von Beckerath unermüdlich für die Ausarbeitung von Gutachten für die Wirtschaftsordnung der Nachkriegszeit tätig. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er – wie Constantin von Dietze – im Rahmen der Aktion Gitter im September 1944 von der Gestapo verhaftet.

    Nach Kriegsende war er in Freiburg als persönlicher Ordinarius tätig. Dem Ruf auf ein planmäßiges Ordinariat an der Universität Bonn, den er bereits angenommen hatte, konnte er durch seinen frühen Tod nicht mehr folgen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Lampe

    Anmerkung:
    Im Text kein Wort über sein Buch "Wehrwirtschaft" von 1938; allerdings immerhin im Literaturverzeichnis erwähnt (anders als bei Guido Fischer)

    An anderer Stelle schon erwähnt: Viele der späteren Beteiligten, Sympathisanten und "Verdächtigen" des Widerstands waren anfänglich Stützen des NS-Regimes; dieser Aspekt entfällt in den Biografien häufig.

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    1. "Wissenschaftlich herausfordernd"

      ... Wenn man heute über Lampe spricht, blendet man die „Allgemeine Wehrwirtschaftslehre“ in der Regel als eine Art Fehltritt aus und betont seine Mitarbeit
      in den Freiburger Kreisen und in der Arbeitsgemeinschaft Erwin von Beckerath. ...

      Anfang 1919 trat Lampe in das Freikorps „Feldmarschall Hindenburg“ ein, in dem viele seiner Kriegskameraden dienten. Er war dort zunächst als Werbe-, dann als Unterrichtsoffizier tätig. „Freikorps“ waren Freiwilligenverbände,
      aus denen 1921 die dann als „Reichswehr“ bezeichneten Streitkräfte der Weimarer Republik hervorgingen. ...

      Jedenfalls wurde Lampe – vermutlich aufgrund einer Intrige – im März 1946 von der französischen Besatzungsmacht verhaftet, als Hochschullehrer entlassen und bis Ende Juli 1946 im Konzentrationslager Betzenhausen bei Freiburg gefangen gehalten. Ihm wurde vorgeworfen, dass die „Allgemeine Wehrwirtschaftslehre“ der Vorbereitung des Totalen Krieges gedient habe und dass hierin der Einsatz von Kriegsgefangenen als Arbeitskräfte gefordert wurde. ...

      Die Behandlung der Frage „Wie bereitet man die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung vor?“ mag etwas Makaberes haben; sie ist gleichzeitig aber wissenschaftlich herausfordernd, und ihre Lösung kann – so Lampe (ebd.) – der Steigerung der Wehrkraft dienen, umgekehrt aber auch – so könnte
      man ergänzen – der Linderung der Leiden der Bevölkerung.
      Mit Bezug auf den zweiten Teil des Vorwurfs ist darauf hinzuweisen, dass Lampe (1938: 77) die Kriegsgefangenenfrage nur in einem einzigen kurzen
      Abschnitt erwähnt: Er schlägt vor, Kriegsgefangene in nach Berufen getrennten Lagern unterzubringen – als Beispiele nennt er Landarbeiter-, Schusteroder
      Schneiderlager –, diese Lager, geleitet von Unternehmern, als Produktionsbetriebe einzusetzen und die Kriegsgefangenen als Arbeitskräfte durch Gewinnbeteiligung zu motivieren. Dass er solche Arbeitseinsätze erwägt, verträgt sich vollkommen mit dem Kriegsvölkerrecht. ...

      Insbesondere Lampe bemühte sich 1945, mit den Alliierten Kontakt aufzunehmen und die Gutachten der Arbeitsgemeinschaft als Vorarbeiten zu verwerten (Blumenberg-Lampe 1973: 132–147). Es wurde – letztlich vergeblich – eine Verbindung zu General Clay gesucht und es wurden „Währungsgutachten“
      der Arbeitsgemeinschaft für das Military Government of Germany und das Gouvernement de Militaire de Bade ausgearbeitet. ...

      Am 29. Januar 1948 trafen sich auf Einladung der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets 17 deutsche Wirtschaftswissenschaftler und beschlossen einen Beirat zu bilden, der nach der Gründung der
      Bundesrepublik Deutschland dann den Namen „Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft“ annahm (Grossekettler 2004: 3). Ein Großteil dieser Wissenschaftler – so Böhm, Eucken, Lampe, Preiser und Wessels und später auch von Beckerath – waren Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft.
      Erhard hielt mit seinem Beirat einen sehr engen Kontakt und hat die Grundsatzfragen vieler Vorhaben mit ihm besprochen, bevor im Ministerium dann die eigentliche Gesetzgebungsarbeit begann. Deshalb gewann der Beirat einen nicht unerheblichen Einfluss ...

      http://www.wiwi.uni-muenster.de/12/download/Publikationen/DB361AdolfLampe.pdf

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  16. Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften 2014
    Datum/ Deadline:
    Sonntag, 31. März 2013

    Professor Dr. Werner Hahlweg, der 1989 verstarb, hat im Rahmen seiner Hinterlassenschaft verfügt, dass zur Förderung von Militärgeschichte, Wehrwissenschaften und Militärtechnikgeschichte aus einem Teil seines Erbes alle zwei Jahre ein Preis für herausragende Arbeiten dieser Wissenschaftsgebiete aus dem vorausgegangenen Zeitraum vergeben werden soll.
    An Preisgeldern stehen über 15.000 Euro zur Verfügung. Preise werden für die besten eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten in deutscher Sprache (Diplom-, Staatsexamens-, Magister-, Masterarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften und vergleichbare Untersuchungen) zuerkannt, die in den Jahren 2012/13 abgeschlossen und bis zum 31. März 2013 (Datum des Poststempels) eingereicht werden an:

    Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
    - Wehrtechnische Studiensammlung -
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße 1,
    56073 Koblenz

    http://portal-militaergeschichte.de/hahlweg_preis_2014

    __


    Werner Hahlweg (1912 - 1989)
    war ein deutscher Militärhistoriker und Militärwissenschaftler. Während des Nationalsozialismus legte Hahlweg, der 1933 Mitglied der SS und 1936 der NSDAP geworden war, programmatische Aufsätze zur konzeptionellen Erneuerung der Militärmuseen vor und wirkte maßgeblich an der Neugestaltung der Weltkriegsabteilung des Berliner Zeughauses mit. Nachdem er von 1939 bis 1945 als Angehöriger des Heeres am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte, lehrte er ab 1950 zunächst als Dozent für allgemeine Geschichte, ... von 1969 bis 1978 als Professor für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Von 1962 bis 1986 stand Hahlweg der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde vor und wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er galt als „Nestor der Clausewitz-Forschung“ in Deutschland und wurde 1983 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Aus seinem Nachlass ging 1992 der Werner-Hahlweg-Preis hervor. Nachdem 2012 Hahlwegs Partei- und SS-Mitgliedschaft öffentlich geworden waren, entschied das Bundesministerium für Verteidigung, den Preis nicht mehr unter dem ursprünglichen Namen zu verleihen.
    ttps://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Hahlweg

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  17. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Hahlweg von den westlichen Alliierten als Analyst kommunistischer militärischer Einstellungen geschätzt. Dass man von seiner Vergangenheit nichts wusste, ist mehr als unwahrscheinlich.

    Werner Hahlweg, ‘Clausewitz, Lenin, and Communist Military Attitudes Today’, Royal United Services Institute Journal, 1960, 105:618, 221.
    zitiert in
    UNIVERSITY OF GLASGOW
    School of Social and Political Sciences
    Centre for Russian, Central, and East European Studies
    &
    UNIVERSITY OF TARTU
    Faculty of Social Sciences
    Johan Skytte Institute for Political Studies
    Centre for Baltic Studies
    Roberto A. Castelar
    THE MILITARISATION OF SOCIALISM
    A STUDY OF THE BOLSHEVIK THEORY OF WAR
    Tartu, 2016

    https://dspace.ut.ee/bitstream/handle/10062/53959/castelar_roberto_ma_2016.pdf?sequence=1&isAllowed=y

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  18. Dokumentation | ZDFinfo Doku - Skandal! Das Starfighter-Desaster

    Von insgesamt 916 Starfighter-Flugzeugen der Bundeswehr stürzte jedes dritte ab – 116 Piloten starben. Das Flugzeug, ab 1959 im Einsatz, bekam den Beinamen "Witwenmacher".
    10.01.2017
    Video verfügbar bis 10.01.2018, 23:59
    Deutschland 2015

    Bestechungsvorwürfe bei der Beschaffung machten die Geschichte zusätzlich zu einem Politikum. Die Geschichte der Starfighter zieht sich bis in die 80er Jahre hinein, als die letzten Maschinen außer Dienst gestellt wurden.

    Diese Folge der Doku-Reihe "Skandal! Politische Affären in Deutschland" greift anhand des Starfighter-Desasters auch das Thema "Bundeswehr: Ausrüstung und Beschaffung" auf. Zudem geht sie der Frage nach: Wie positionierte sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg?

    (Lockheed, Atomwaffenträger, wird erst durch Auftrag aus Deutschland zum Verkaufsschlager, NATO-Doktrin der massiven Vergeltung)

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    1. "Bestechung bei Rüstungsaufträgen systemimmanen"

      Starfighter-Beschaffung befriedigt militärische und wirtschaftliche Bedürfnisse

      Arbeitsplätze

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    2. "Deutschland liegt an der Nahtstelle der konfrontativen Blöcke"

      "Abwehrwaffe"

      "Unter dem Flugzeug hängt eine Atombombe"

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    3. Nach jedem Unfall Kommunikationssperre verhäng

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  19. Noch aus der Starfighter-Dokumentation

    Luftwaffe sucht Schuld auch bei Piloten

    Kai-Uwe von Hassel verharmlost die hohe Todesrate
    Sohn Joachim später selbst mit dem Starfighter tödlich abgestürzt (angeblich "nicht gefrühstückt")

    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/skandal-das-starfighter-desaster-102.html#autoplay=true

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  20. Flick-Affäre (Parteienbestechung)

    "Von der Badewanne bis zum Kanonenrohr"

    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/skandal-die-flick-millionen-1982-102.html#autoplay=true

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    1. 240.000 Reichsmark "Adolf-Hitler-Spende"
      profitiert von Aufrüstung, Aneignung jüdischen Vermögens, Zwangsarbeit

      Erklärt sich zum Opfer von Siegerjustiz, sei selbst Opfer des Nazi-Regimes gewesen

      Vom Nürnberger Tribunal zu 7 Jahren Haft verurteilt, nach 4 Jahren entlassen

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    2. Parteienfinanzierung (Spenden aus der Wirtschaft) "Geburtsfehler der Republik"
      "Wahlkampf ohne potente Spender kaum noch zu finanzieren"

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  21. BloggerMagga
    #110.2 — 07.05.2017

    Unter den Bombentoten in Dresden und anderswo waren sicher viele, die von einer schicksalhaften Notwendigkeit des „totalen Krieges“ überzeugt waren. Es fehlt nicht an lauten Stimmen, die meinen, diese Verblendeten und andere, die mit ihnen am gleichen Ort waren, hätten den Bombentod sozusagen verdient.

    Seltsamerweise gibt es gleichzeitig ehrendes Gedenken an Ideologen, die der Idee vom „totalen Krieg“ mit den Weg bereitet hatten, und niemand scheint danach zu fragen. So veröffentlichte ein gewisser Guido Fischer, Professor der Wirtschaftswissenschaften, 1936 seine Abhandlung „Wehrwirtschaft, Ihre Grundlagen und Theorien“. Zur Einstimmung geht es gleich los mit der Begründung für das neue Fach: „Der Krieg der Zukunft ist der totale Krieg, der das ganze Volksleben in all seinen Einzelteilen berührt, der an keinem im Volke vorübergeht. …“ (nachzulesen in antiquarischen Exemplaren oder auf http://www.bochumer-bunke...).

    Nicht nur gibt es das Fach „Wehrwirtschaft“ heute noch, z.T. sogar unter dem gleichen Namen, sondern manche Ausführungen von Rüstungslobbies erinnern (natürlich ohne den Begriff „totaler Krieg“) frappierend an Argumentationsmuster, wie sie bei Fischer 1936 zu finden waren. – Fischer hatte eine sehr erfolgreiche Nachkriegskarriere, wirtschaftswissenschaftliche Vorstellungen von heute prägte er mit.

    Wir neigen vielleicht dazu, positive Wirkungen von Bomben zu überschätzen und geistige Einflüsse auf menschliches Verhalten zu unterschätzen.
    Antwort auf #110.1 von Hannes Wander

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-05/anne-helm-terrorliste-bundeswehrsoldat-linke-abgeordnete-interview?cid=12884624#cid-12884624

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  22. Kunst:
    Totaler Krieg, totaler Profit
    Die Debatte um die Kunstsammlung von Friedrich Christian Flick: Nun wird auch die NS-Geschichte der Familie gründlich erforscht. Was man heute schon weiß, ist beklemmend genug
    Von Th. Ramge
    12. August 2004 / Quelle: (c) DIE ZEIT 12.08.2004 Nr.34

    ... Bereits kurz nach der "Machtergreifung" begann das Gerangel der deutschen Rüstungsunternehmen um erste Staatsaufträge. Im April 1933 schickte Flick den Aufsichtsratsvorsitzenden seiner Mitteldeutschen Stahlwerke, Heinrich Koppenberg, zu einer Besprechung ins Reichsluftfahrtministerium. Das Ministerium stellte, noch streng vertraulich, eine Verdreifachung der Flugzeugaufträge in Aussicht. Im Dezember war der Ausbau der Luftwaffe beschlossene Sache. Bei Flick traf die Zusage für den ersten Großauftrag ein: Seine Allgemeine Transportanlagen Gesellschaft (ATG) in Leipzig, seit 1919 erfolgreich im Maschinenbau tätig, könne "mit der Beschaffung der für die Durchführung des Auftrags erforderlichen Investitionen sofort beginnen", so hieß es. Bald arbeiteten 8.500 Menschen in Leipzig in der Flugzeugproduktion. Ab 1938 stellte das Werk zusätzlich Teile für Panzerwagen her, 1942 erhielt es das Prädikat "Rüstungsmusterbetrieb".

    Flugzeuge machten den Anfang, Bomben folgten. Der erste Großauftrag des Heerwaffenamtes über Stahlgussbomben, Geschosse für Feldhaubitzen und Granaten lag Flicks Mittelstahlgruppe im März 1934 vor. Auch von der Marine kamen erste Bestellungen. Flick intensivierte derweil seine Besuche im Heereswaffenamt. Am 15. März sprach er beim dortigen Stabschef Georg Thomas vor, der später zum Chef des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes im Oberkommando der Wehrmacht aufstieg. Das Ergebnis dieses Gesprächs hielt Flick in einer Aktennotiz fest: "Interessant war noch eine Bemerkung, die mir Herr Thomas allein gemacht hatte und die dahin ging, dass man zweierlei unterscheiden müsse, nämlich die Vergrößerung des stehenden Heeres und die Vorsorge für die Mobilmachung. Seiner Meinung nach müsse man für 4–5 Monate Vorräte schaffen, weil erst nach 4–5 Monaten nach Eintritt des A-Falls die Fabriken allgemein in die laufende Produktion gekommen sein würden. (Dieser Auffassung habe ich durchaus zugestimmt)." Mit A-Fall war Krieg gemeint. Zur Erinnerung: Die Notiz stammt aus dem Jahr 1934.

    http://www.zeit.de/2004/34/Flick

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    1. Georg Thomas

      ... Nach dem Ersten Weltkrieg in die Reichswehr übernommen, beschäftigte sich Thomas seit 1928 im Heereswaffenamt des Reichswehrministeriums mit Rüstungsfragen.

      Bereits am 24. November 1936 beschrieb er in einer Rede auf der 5. Tagung der Reichsarbeitskammer die Möglichkeit eines totalen Krieges:
      „Meine Herren! Der totale Krieg der Zukunft wird Forderungen an das Volk stellen, wie wir alle sie noch nicht kennen.“ ...

      Thomas hatte als Mitglied von Görings Wirtschaftsführungsstab Ost zusammen mit Herbert Backe wesentlichen Anteil an der Ausarbeitung eines Hungerplans, der aus kriegswirtschaftlichen Gründen den Hungertod von vielen Millionen sowjetischer Einwohner von vornherein einkalkulierte. Am 2. Mai 1941, sieben Wochen vor dem deutschen Überfall auf die UdSSR, hält das Protokoll einer Besprechung der Staatssekretäre mit General Thomas fest, dass
      „der Krieg nur weiter zu führen (ist), wenn die gesamte Wehrmacht im 3. Kriegsjahr aus Russland ernährt wird. Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird.“ ...

      Für seinen Biographen, den Historiker Roland Peter, nahm er so „ohne Skrupel den Hungertod von Millionen Menschen in Kauf“ und „zählt zu den besonders prägnanten Beispielen für die Mitwirkung willfähriger Militärs am Vernichtungskrieg im Osten“

      Am 20. November 1942 schied Thomas aus dem Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt aus und wurde in die Führerreserve versetzt. Albert Speer und sein Reichsministerium für Bewaffnung und Munition hatten mittlerweile fast alle Kompetenzen in Rüstungsfragen an sich gezogen.

      Da Thomas enge Kontakte zu seinem früheren Vorgesetzten Ludwig Beck sowie zu Carl Friedrich Goerdeler und Johannes Popitz unterhielt, hatte er sich schon 1938 und 1939 an den Planungen für einen Militärputsch beteiligt. Als nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 die alten Pläne von 1938/39 gefunden wurden, wurde Thomas am 11. Oktober 1944 verhaftet und kam in die Konzentrationslager Flossenbürg und Dachau. Auf einem Transport nach Südtirol wurde er zusammen mit über 130 anderen prominenten Häftlingen am 28. April 1945 in Niederdorf durch die Wehrmacht befreit, nachdem die SS-Wachleute geflohen waren ... Seine endgültige Freilassung erfolgte nach vorübergehender Festnahme durch Truppen der U.S. Army am 16. Juni 1945. In Freiheit verfasste er noch mehrere Rechtfertigungsschriften und starb am 29. Dezember 1946 in Frankfurt am Main.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Thomas_(General)



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    2. Ein General im Zwielicht
      Von Wilhelm Treue
      20. Januar 1967
      Georg Thomas zwischen Widerstand und Ressortdenken

      Wolfgang Birkenfeld (Herausgeber): Georg Thomas, Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft (1918–1943–1945). Harald Boldt Verlag, Boppard

      Für die Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft ist das jetzt von Birkenfeld der Öffentlichkeit vorgelegte Manuskript des ehemaligen Generals Georg Thomas beträchtlich wichtiger als für die des deutschen Widerstandes. Aber daß Thomas auf wirtschaftlichem Gebiet der beste Kenner und eigentliche Vater der Wehrwirtschaft in Deutschland gewesen ist und am Widerstand gegen Hitler zeitweise mindestens als Randfigur eine gewisse Rolle gespielt hat, zeigt, wie kompliziert die moralischen und persönlichen, die politischen und die wirtschaftlichen Verhältnisse zwischen 1933 und 1945 gewesen sind–wie gefährlich auch der Beruf des Zeithistorikers ist, der mit einem ungeschickt gewählten oder placierten Adjektiv, einer Spur Sympathie oder Distanz zuviel das nur zum Teil fundamentierte und an manchen Stellen sehr leichte Gebäude unserer Vorstellungen vom Widerstand erschüttern kann. ...

      Bei allem Glanz der Karriere – also spätestens seit 1938 – ein schwieriges, schließlich ein unglückliches Leben. Thomas stand, so schrieb er später, vom ersten Tage an in Abwehrstellung zu Hitler. ... Dennoch „habe ich mich damals, als Ende 1934 der Auftrag an mich erging, Deutschlands Wirtschaft wieder wehrhaft zu machen, mit meiner ganzen Arbeitskraft dieser Aufgabe angenommen, weil ich auf dem Standpunkt stand, daß ein wehrloses Deutschland inmitten der hochgerüsteten Staaten eine Unmöglichkeit darstellte und eine Gefahr für die Erhaltung des Friedens war. Die Westmächte hatten, dem Versailler Vertrag widersprechend, nicht abgerüstet, Rußland rüstete in großem Umfange auf, in Deutschland mußte also etwas geschehen“ – meinte der Offizier, der zwar den Demagogen Hitler verachtete, ihn aber für die „Wehrhaftmachung“ benutzen wollte. ...

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    3. Vom Attentat des 20. Juli 1944 wußte er nichts. Aber er leistete „Widerstand aus dem Ressort“. Kann, darf man es Widerstand nennen, wenn ein Mann in Thomas’ Stellung seinen Vorgesetzten offen und korrekt die rüstungswirtschaftliche Lage schildert, wenn unklar bleibt, ob er ein „Gegner Hitlers und seines Regimes aus der Substanz“ war, wenn Birkenfeld Thomas’ „Ort innerhalb des Widerstandes... am besten so bestimmt, daß wir ihn pointiert als Gegner dieses Krieges bezeichnen, den er aus dem Wissen seines Amtes als katastrophal ansah“?

      Gibt es also nun für den Historiker in Zukunft zwei Widerstände – einen gegen Hitler und einen gegen einen Krieg, der nur verloren werden konnte? Ist nicht dem Widerstand der Generale das Urteil gesprochen – daß nämlich sie einfach den glücklos gewordenen „größten Feldherrn aller Zeiten“, an dessen generalstäblerische Fähigkeiten sie nie geglaubt hatten, nicht mehr mochten –, sobald man Thomas, wenn auch zögernd und verklausuliert, als Widerständler oder gar als Widerstandskämpfer bezeichnet? ...

      Nicht sein „Widerstand aus den Ressort“ hat ihm 1942 die Kaltstellung gebracht, sondern Speers Angriff auf dieses Ressort, das dem rationalisierenden Superminister, wie so manches andere, überflüssig erschien. Thomas hat 1946 geschrieben, daß er und seine Angehöriger niemals Hitler gewählt haben; aber er hat als Reichswehroffizier „selbstverständlich“ Hitlers „Wehrhaftmachung des deutschen Volkes“ für richtig gehalten.

      Er hat 1946 so eindrucksvoll wie wenige seine Situation nach der „Reichskristallnacht“ als lutherischer Christ zwischen dem Gehorsam gegenüber der Obrigkeit und dem Weg zum Hochverrat geschildert, den er beschritt, „weil ich den tiefen Glauben hatte, daß die Hitlei-Regierung nicht die von Gott gewollte Obrigkeit darstellte“. Doch schon ein Jahr später verließ er diesen Weg, mied den Kreis der Widerständler, wurde von ihnen gemieden und beschränkte sich ganz auf sein Ressort. ...

      Schließlich, von Speer verdrängt, schlug er selbst vermutlich Keitel vor, ihn mit der Niederschrift einer Studie über die „Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft seit 1918“ zu beauftragen, in der er gewissermaßen Rechenschaft für sich und seit Amt ablegen wollte.

      Im März 1943 erhielt er diesen Sonderauftrag und begann alsbald mit seinem Stab auf dem „Großen Schloß“ in Muskau mit der Arbeit. Als Thomas am 11. Oktober 1944 verhaftet wurde war die Arbeit auf insgesamt 588 Seiten mit 2.10 Anlagen und vielen Einzelbearbeitungen fast abgeschlossen. Von drei Ausfertigungen überdauerte eine fast unbeschädigt Kriegs- und Nachkriegszeit, geriet als wichtiges Dokument in den Nürnberger Prozeß und liegt heute in Washington.

      Birkenfeld hat diese einzigartige Quelle rekonstruiert ...

      http://www.zeit.de/1967/03/ein-general-im-zwielicht/komplettansicht

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  23. Wehrwirtschaftslehre
    Julius Gumpert
    FinanzArchiv / Public Finance Analysis
    New Series, Bd. 6, H. 3 (1939), pp. 514-527
    Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG
    Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908276

    https://www.jstor.org/stable/40908276?seq=1#page_scan_tab_contents

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  24. Aus einer Zeittafel in
    Meuer, A. / Schmidt, A. / Rönnebeck, G. / Kramer, J.W.(1994): Dokumentation der genossenschaftlichen Traditionen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Humboldt-Universität zu Berlin (Berliner Beiträge zum Genossenschaftswesen, Heft 21)

    1937
    Prof. Jahn wurde nach zweijährigem Kesseltreiben wegen seiner jüdischen Frau als „jüdisch versippt" in den Ruhestand versetzt. Neuer Direktor wird der vom nationalsozialistischen Studentenführer stark unterstützte Prof. Dr. rer. pol. Rudolf Streller aus Leipzig. Seit Wintersemester 1937/ 38 war Streller als a. o. Professor mit Vorlesungen zur „Wirtschaftlichen Staatswissenschaft" beauftragt. Durch Vorlage seines Ahnenpasses hatte er die „deutschblütige Abstammung" nachgewiesen. Unter Streller wurde die Tätigkeit des Seminars völlig auf „Genossenschaften in der Wehrwirtschaft" und die „Aufgaben der Genossenschaften bei der völkischen Durchdringung des Ostraumes" ausgerichtet.

    http://www.gfgk.de/geschichte

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    1. Nach 1945 war Streller Leiter der Volkshochschule in Bentheim und Studienleiter der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Osnabrück.

      Streller war Mitglied der DVP von 1920 bis 1924, Mitglied des Stahlhelms von 1933 bis 1934, Mitglied der SA und seit 1937 Mitglied der NSDAP. Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Johannes_Streller

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  25. Ein Begriff und seine Definition

    "La guerre que fait L’Allemagne est une guerre totale, une guerre de tous ses nationaux du dedans et du dehors contre les nationalités alliées." ("Der Krieg, den Deutschland führt, ist ein totaler Krieg, ein Krieg aller Deutschen im In- und außerhalb ihres Landes gegen die alliierten Nationen.")

    Der französische Journalist Léon Daudet schrieb diese Zeilen am 9. Februar 1916 unter dem Eindruck deutscher Luftangriffe auf Paris und einer in Frankreich grassierenden Spionagefurcht. Der Krieg, der seit gut eineinhalb Jahren im Gang war, war auch in den Augen der Zeitgenossen kein herkömmlicher Krieg. Er war anders als alles andere zuvor, größer, brutaler, umfassender. Es schien keine Grenze zwischen Front und Heimat mehr zu geben. Alle wurden zu Kämpfern und zu Zielen des Feindes. Dieser Krieg war ein totaler.

    Daudets Begriff verbreitete sich schnell in der französischen Publizistik. Er sollte der Bevölkerung verdeutlichen, dass dies ein Kampf auf Leben und Tod sei, in dem jeder die größten Anstrengungen zu leisten habe, um den Feind niederzuwerfen. In Deutschland wurde diese Bezeichnung erst viele Jahre später von Erich Ludendorff geprägt. Von 1916 bis 1918 hatte er als heimlicher Militärdiktator wie kein Zweiter für die Radikalisierung des Krieges gesorgt. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte er 1935 das Buch "Der totale Krieg", in dem er die Mobilisierung aller gesellschaftlichen Kräfte für den nächsten Krieg forderte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Begriff dann durch Joseph Goebbels’ Rede im Berliner Sportpalast am 18. Februar 1943 bekannt, in der er das deutsche Volk zu mehr Kriegsanstrengungen aufforderte. ...

    http://www.bpb.de/izpb/183865/der-totale-krieg?p=all

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    1. ... In früheren Jahrhunderten hätten sich die Monarchen eventuell auf ein Unentschieden geeinigt, den Status quo ante bekräftigt, opulent gespeist und wären friedlich auseinander gegangen. Doch Ende 1914 zog niemand eine diplomatische Lösung auch nur in Betracht.

      Ausgleich war keine Option mehr. Dieser Krieg war kein Konflikt zwischen Monarchen oder Kabinetten. Es war ein Krieg der Völker, ein Krieg, der vom ersten Tag an zum Kampf um "Sein" oder "Nicht-Sein" überhöht wurde. Solche Sinndeutungen waren keineswegs nur von "oben" verordnet. Bereits im August 1914 fühlten sich Abertausende in ganz Europa dazu bemüßigt, in allen denkbaren publizistischen Formen den Kampf von "Gut" gegen "Böse" zu beschwören, "das Eigene" abzugrenzen vom vermeintlichen Wesen der verfeindeten Nationen, denen man die Schuld am Krieg zuschob. Der Feind wurde als absolut niederträchtig hingestellt, der unehrenhaft und heimtückisch kämpfe. Gemeinsame Werte schien es nicht mehr zu geben. Eifrig beteiligten sich Wissenschaftler und Intellektuelle an den Debatten und verhalfen der Hasspropaganda mit ihren Argumenten zu einer noch größeren gesellschaftlichen Anerkennung. ...

      Die Massivität des Propagandakrieges war ein zweischneidiges Schwert, weil sie einerseits der Konstruktion einer geeinten Nation Vorschub leistete, andererseits aber die Politik unter Zugzwang setzte und es beinahe unmöglich machte, einen Kompromissfrieden abzuschließen.

      Nach dem Scheitern der Anfangsoffensiven hatten Ende 1914 alle dieselbe Idee, wie es weitergehen sollte: den Gegner mit noch mehr Soldaten und noch mehr Artillerie zu zermalmen. ... Die Volkswirtschaften wurden umfassender denn je in den Dienst der Rüstung gestellt, die zivile Produktion erheblich gedrosselt. Es ging darum, wie Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen schrieb, "dem Krieg zu geben, was des Krieges ist". ...

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    2. ... Mobilisierung und Kontrolle der Gesellschaft erreichten im Ersten Weltkrieg somit eine neue Qualität. Neu an den Kriegszielen war vor allem die Überzeugung, bis zur totalen Niederlage des Gegners kämpfen zu müssen und keinen diplomatischen Kompromiss zuzulassen. ...

      Sobald eine neue Waffe einen Vorteil versprach, wurde sie auch eingesetzt, und niemand scherte sich mehr um rechtliche (und moralische) Bedenken. ...

      Bezieht man zumindest ansatzweise vergleichbare Rahmenbedingungen mit ein, so erscheinen die Gewaltausbrüche im Ersten Weltkrieg – mit Ausnahme des Genozides an den Armeniern – ähnlich. Panikhafte Reaktionen auf das Auftreten von Guerillakämpfern gab es überall dort, wo ein schneller Bewegungskrieg geführt wurde, Massensterben von Kriegsgefangenen, wo die Verwaltung unterentwickelt und die Versorgungslage schlecht war, Ermordung von Zivilisten insbesondere dort, wo es reale oder vermeintliche Aufstände gegen Besatzungsmächte gab. ...

      Die in der britischen und amerikanischen Forschung diskutierte These der besonders brutalen deutschen Gewaltkultur, die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ihren Ausgang nahm und sich dann im Ersten Weltkrieg voll entfaltete, erscheint allzu verkürzt, da sie sich lediglich radikale Beispiele herausnimmt und zu wenig international vergleichend arbeitet. ...

      Wie lässt sich die Gewalteruption des Zweiten Weltkrieges erklären? Lange Zeit wurde der Erste Weltkrieg dafür verantwortlich gemacht. Die Soldaten seien durch die jahrelange Erfahrung des Kämpfens, Tötens und Sterbens brutalisiert worden.

      Mittlerweile ist die Wissenschaft solchen Interpretationen gegenüber zurückhaltender. Der eigentliche Radikalisierungsschub erfolgte etwa in Deutschland vielmehr durch den traumatischen Umstand der Niederlage und der bürgerkriegsähnlichen Kämpfe nach dem Waffenstillstand ...

      Das Fatale war, dass sich in Deutschland Hitler mit seinen radikalen Vorstellungen politisch durchsetzen konnte. Ab 1933 fielen schrittweise alle Grenzen. Die massive Gewalt gegen Kommunisten und Sozialdemokraten sowie der Ausschluss aller vermeintlichen Feinde aus der "Volksgemeinschaft", allen voran der jüdischen Deutschen, verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Wahrnehmung von "Normal" und "Nicht-normal" verschob sich. Die deutschen Soldaten des Jahres 1914 zogen mit einem anderen Referenzrahmen in den Krieg als ihre Söhne im Jahr 1939. Die Haltung gegenüber Juden verdeutlicht dies. Die jüdischen Deutschen waren während des Ersten Weltkrieges trotz aller Diskriminierungen Teil der soldatischen Gemeinschaft. 1939 gab es keine jüdischen Deutschen in der Wehrmacht, und es hat sie auch schon in der Reichswehr praktisch nicht gegeben. Juden waren 1939 "Andere", und dies ist eine Erklärung, warum es schon zu Beginn des Zweiten Weltkrieges auch von "ganz normalen" Wehrmachtsoldaten zu weit mehr Übergriffen auf Juden kam als im Ersten. ...

      Der Polenfeldzug 1939 zeigt, wie sehr sich der Referenzrahmen mittlerweile verschoben hatte. Zunächst forderte eine Freischärlerpsychose, jener im Belgien oder Ostpreußen des Jahres 1914 nicht unähnlich, etwa 7000 Todesopfer. Daneben hatte sich aber in der Zwischenkriegszeit unter dem Eindruck der Abtrennung Ostpreußens vom Reich und der Behandlung der deutschen Minderheit in Polen ein Hass aufgestaut, der durch die Ermordung einer niedrigen vierstelligen Zahl von Volksdeutschen in den ersten Kriegstagen weiter angestachelt wurde. In der Folge kam es zu zahlreichen Gewaltausbrüchen gegen gefangene polnische Soldaten und Zivilisten. ... SS-Einheiten töteten bis Ende 1939 40 000 Polen, darunter 7000 Juden, meist Angehörige der polnischen Gesellschaftseliten – Ärzte, Rechtsanwälte, Priester und Politiker. Diese Massenmorde führten zwar zu Protesten auf Seiten der Wehrmacht. Doch auch in ihren Reihen gab es genug Soldaten, die sich an den Gewaltmaßnahmen beteiligten oder diese zumindest stillschweigend akzeptierten. ...

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    3. Auszüge eines Artikels von Sönke Neitzel auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung, 2014 (Link s.o.)

      Sönke Neitzel ist Professor für International History an der London School of Economics and Political Science (LSE).

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  26. Welt Print
    Ein deutsches Leben

    Von Thomas Schmid | Veröffentlicht am 20.10.2007 |

    ... In der Biografie des Daimler-Benz-Vorstandsmitglieds Hanns Martin Schleyer spiegelt sich, im Schlechten wie im Guten, die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. ...
    Hanns Martin Schleyer ist nur als Todgeweihter in der öffentlichen Erinnerung haften geblieben. Als ein Gedemütigter, der im Unterhemd vor der Videokamera sitzt. Man empfindet Mitleid gegenüber diesem Menschen. Alles, was vor dieser finalen Situation liegt, ist wie ausgelöscht. Auch das ist ein illegitimer Erfolg der RAF. Also: Wer war Hanns Martin Schleyer? ...

    Viel weniger verbohrt als der Vater, trat der Sohn dennoch vor diesem der NS-Bewegung bei: Schon 1931 ging er, 15 Jahre alt, zur HJ. Später wurde er Partei- und dann SS-Mitglied - in Heidelberg, wo, wie Schleyers Biograf Lutz Hachmeister schreibt, "das Heimelige und das Unheimliche dicht beieinander wohnten". In jener Zeit schrieb er, früh schon Studentenfunktionär, entsetzliche Texte, wie sie viele damals schrieben: "Ich muss es ablehnen, dass man den Begriff der Treue, der uns Deutschen heilig ist, in irgendeiner Weise mit Juden in Verbindung bringt." Oder: "Auslese bedeutet immer zugleich Ausmerze." ...

    Ihm gefiel das Gesellige der Volksgemeinschaft, und er arbeitete schon im Dritten Reich an jener Politik des betont pragmatischen Interessenausgleichs, die später zu einem Motor der bundesrepublikanischen Entwicklung wurde. So gesehen, musste er sich nach 1945 nicht groß ändern. ...

    Kurz vor Kriegsende im letzten Moment geflohen, bereute er - so weit man weiß - später nichts, wurde aber aus Überzeugung ein Freund des Staates Israel. Er sah sich, wie einige hingemurmelte Bemerkungen zeigen, als einen, der eben mitgelaufen ist im großen Strom der Zeit. ...
    Bundesweit wurde er 1963 bekannt. Es war die Zeit des nicht enden wollenden Wachstums und einer starken IG Metall, besonders stark im arbeitsamen Baden-Württemberg. Schleyer hielt die Zeit für gekommen, den Gewerkschaften Einhalt zu gebieten: Einmal wenigstens, sagte er, müsse man sich wehren. Und er setzte im Tarifstreit die erste Aussperrung in Deutschland seit 1929 durch. ...

    Die RAF wollte den Nazi und den Wirtschaftsimperator Hanns Martin Schleyer vernichten. Der Mann, den sie erschoss, war beides nicht mehr.

    https://www.welt.de/welt_print/article1281763/Ein-deutsches-Leben.html

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    1. Im Frühjahr 1935 warf Schleyer seinem Corps „mangelnde nationalsozialistische Gesinnung“ vor, weil es sich weigerte, jüdische Alte Herren auszuschließen, und trat unter öffentlichem Protest aus, woraufhin er vom Corpsburschen-Convent der Suevia c. i. exkludiert wurde (c. i. – „exclusio cum infamia“, also Ausschluss mit Schimpf und Schande). Erst 1958 wurde er wieder in das Corps aufgenommen, wurde später auch Vorsitzender des Altherrenvereins und am 15. Oktober 1977, während seiner Entführung, zum Ehrenmitglied gewählt.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Martin_Schleyer

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    2. Eine deutsche Karriere
      Nach dem RAF-Mord an Hanns-Martin Schleyer blieb der kritische Blick auf dessen Vita tabu. Ein neues Buch zeigt Schleyers exemplarischen Weg vom NS-Staat in die Nachkriegsgesellschaft.
      Von Norbert F. Pötzl
      23.04.2004

      "In der öffentlichen Erinnerung wird Schleyers Leben seither ganz vom Ende bestimmt", schreibt der Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister, 45, in einer jetzt veröffentlichten Biografie, die seinem im August vorigen Jahres von der ARD ausgestrahlten Dokumentarfilm folgt. Die Sympathien lägen da "psychologisch ganz zwangsläufig" auf Seiten des brutal hingerichteten RAF-Opfers. ...

      Dessen Leben davor wurde seither weitgehend ausgeblendet. Da sich, wie Bundespräsident Walter Scheel beim Staatsakt sagte, "alle deutschen Bürger" in der Schuld des getöteten Wirtschaftsführers befanden, "hörten 1977", so Hachmeister, "schlagartig alle ernst zu nehmenden Recherchen über die Biografie des vom Staat Geopferten auf". ...

      Symptomatisch für die Verschleierung ist die auffällige Lücke in Schleyers Lebenslauf, die das "Munzinger-Archiv", publizistische Standardquelle für deutsche Karrieren, vor 1977 offen ließ und auch heute noch offen lässt: "Hanns-Martin Schleyer wurde am 1. Mai 1915 in Offenburg in Baden als Sohn eines Richters geboren", heißt es dort: "Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften und hat in Innsbruck zum Dr. jur. promoviert. 1951 trat Sch. beim Stuttgarter Automobilkonzern Daimler-Benz AG ein."

      Nicht nur die 12 Jahre zwischen der Promotion und dem beruflichen Einstieg bei den schwäbischen Fahrzeugbauern lagen bislang weitgehend im Dunkeln. Blinde Flecken wiesen auch Jugend und Studienzeit Schleyers auf. Umso mehr wucherten "Vergröberungen und linke Wandersagen", die Hachmeister nun ohne denunziatorisches Gehabe mit Fakten teils widerlegt, teils detailgenau unterfüttert. ...

      Er verkörperte perfekt, was die 68er an der Generation ihrer Väter hassten: Schleyer hatte "zur mittleren Elite des NS-Staates" (Hachmeister) gehört und seine braune Vergangenheit stets verschwiegen. ...

      Als die RAF-Terroristen ihr Opfer auswählten, wussten sie jedoch wenig mehr als das, was über Schleyer damals in linken Kreisen kursierte. Eine Quelle war Bernt Engelmanns 1974 veröffentlichter Schlüsselroman "Großes Bundesverdienstkreuz", in dessen Mittelpunkt der pfälzische Gummifabrikant ("Pegulan") Fritz Ries stand - Schleyers einstiger "Fuchsmajor" bei der "Suevia". ...

      In den Verhörversuchen drehte Schleyer denn auch den Spieß um und führte den Terroristen vor Augen, dass sie zur Erreichung kurzfristiger Ziele - hier: die Freipressung ihrer im Stammheimer Hochsicherheitsgefängnis einsitzenden Gesinnungsgenossen - dieselben brutalen Methoden anwandten, die sie an den Nazi-Vätern kritisierten. ...

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zeitgeschichte-eine-deutsche-karriere-a-296524.html

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  27. "Volksbund für Frieden und Freiheit e.V."

    Erst in Goebbels’, dann in Adenauers Diensten
    24. August 1990

    Fünf Mark pro Störer, Tomaten aus Bundesmitteln: aus der Trickkiste des antikommunistischen Volksbundes für Frieden und Freiheit
    Von Klaus Körner

    Zu den Requisiten des Stücks gehören zwei Aktenordner, auf denen jeweils „Dr. Taubert/VFF“ steht. Das Kürzel bedeutet „Volksbund für Frieden und Freiheit e.V.“, eine vom Gesamtdeutschen Ministerium aus dem Titel 300 mit jährlich 600 000 Mark subventionierte Organisation für antikommunistische Abwehrarbeit.

    Obenauf in Marx’ Ordner ist der Werdegang Tauberts bis 1945 detailliert aufgelistet. Es ist die Bilderbuchkarriere eines Nazipropagandisten ...

    Das Stück beginnt am 1. Juli 1955 mit einem Telephonanruf Dellingshausens: Marx hatte eigentlich um einen Gesprächstermin bei Jakob Kaiser, dem Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, gebeten. Aber er fängt sich schnell und drückt die Start-Taste seines Aufnahmegeräts: „Es handelt sich um eine ernste Angelegenheit, um Dr. Eberhard Taubert, die Seele des von Ihnen subventionierten Volksbundes. Wissen Sie, daß Taubert in einer gehobenen Position im Reichspropagandaministerium tätig war?“ Dellingshausen: „Ja, das ist hier bekannt.“ Marx: „Wissen Sie auch, daß Taubert an einer Reihe von Sitzungen des Volksgerichtshofs des Herrn Freisler teilgenommen hat?“ Dellingshausen: „Das ist eine olle Kamelle. Die Sache wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz geprüft.“

    Marx verliest noch einige markante antisemitische Zitate aus seiner Taubert-Akte und kommt dann zur entscheidenden Frage: „Glauben Sie, daß Ihr Ministerium gegenüber Eberhard Taubert, der zumindest zu der ideologischen Vorbereitung zum Massenmord beigetragen hat, die notwendigen Konsequenzen ziehen wird? Ich suche keine Sensationen und bin glücklich, wenn derartige Dinge, ohne die Öffentlichkeit darüber zu unterrichten, aus der Welt geschafft werden.“

    http://www.zeit.de/1990/35/erst-in-goebbels-dann-in-adenauers-diensten/komplettansicht

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    1. Für die Organisation Gehlen überarbeitete er 1948 seine Denkschrift von 1944. Unter dem Titel „Die antibolschewistische Arbeit des deutschen Propagandaministeriums“ wurde sie in einer beschränkten Auflage als Manuskript auf holzfreiem Papier vervielfältigt. Die Broschüre schließt mit Tauberts Credo: „So hat denn der antibolschewistische Apparat des deutschen Propagandaministeriums auf dem gesamten Weltball ... 12 Jahre lang den Ideenkrieg gegen den Weltfeind geführt. Er war der umfassendste, der je existiert hat, und ist zum Modell für ähnliche Einrichtungen auf der ganzen Welt geworden.“

      Taubert lebte mehr schlecht als recht von der freien Mitarbeit an der CDU-nahen Hamburger Allgemeinen Zeitung und suchte vergebens eine Festanstellung.

      Der Ausbruch des Koreakriegs am 25. Juni 1950 brachte die Wende. Überall entstand das Gefühl der Bedrohung durch die kommunistische Welt. Lag die Parallele Deutschland – Korea nicht auf der Hand? ...

      In dieser Zeit des Umbruchs, an einem Sonntagnachmittag im August hatte der Hamburger Verleger Konsul Franz Wilhelm Paulus drei Ehemalige in seine Villa in der Maria-Louisen-Straße in Hamburg-Winterhude eingeladen. ...

      Als Dank an seine amerikanischen Sponsoren und aus politischer Überzeugung wollte er jetzt drei Ehemalige zum Einsatz bringen, die ihre besonderen Fähigkeiten vor 1945 in der Berliner Wilhelmstraße bewiesen hatten.

      Der erste war Fritz Cramer (Deckname Bachmann), vormals Geschäftsführer des Hotels „Adlon“, Unter den Linden 77/Ecke Wilhelmstraße, im Hauptberuf Major der Abwehr bei Canaris. ...

      Der zweite Gast kam vom anderen Ende der Wilhelmstraße, Ecke Voßstraße, aus dem Auswärtigen Amt. Als junger Mann Ribbentrops hatte er dort Karriere gemacht und war bis zum Leiter der Presseabteilung aufgestiegen: Gesandter Paul Karl Schmidt. Er nannte sich jetzt P.C. Holm und schrieb später zeithistorische Bücher unter dem Pseudonym Paul Carell. ...

      Der dritte Gast war Eberhard Taubert, dessen Amtsräume am Wilhelmsplatz 8 gewesen waren. Dort amtierte inzwischen der Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, eine Institution, die wieder Propaganda betrieb, und zwar im Auftrag der SED und mit der Zielrichtung Westdeutschland, also ein Gegenstück zu dem, was die Hamburger Runde vorhatte.

      Taubert entwickelte das Grundschema der Arbeit: Man müsse alles, was die Kommunisten machten, nachmachen, und zwar mit umgekehrtem Vorzeichen. ...

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  28. "Von Deutschland soll nie wieder Zurückhaltung ausgehen."
    Die Anstalt - Sendung vom 04.02.2014 - ZDF

    https://www.youtube.com/watch?v=AhJwt736MXA

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    1. "In die internationale Ordnung investieren"

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    2. Koalitionsvertrag: Passus mit der militärischen Zurückhaltung Deutschlands heraus genommen

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  29. Der konservative Präsident der Reichsbank Hjalmar Schacht, ab Oktober 1934 Reichswirtschaftsminister, fasste die Maßnahmen der Wehrwirtschaft als Neuen Plan zusammen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_im_Nationalsozialismus#Wehrwirtschaft

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  30. Eduard Gaugler, Schüler von Guido Fischer, einflussreicher Wirtschaftswissenschaftler

    The Development of Human Resource Management Across Nations: Unity ...
    https://books.google.com/books?isbn=0857932993

    Bruce E. Kaufman - 2014 - ‎Business & Economics
    Gaugler had been a student of Guido Fischer, the personnel pioneer, who after the war ... Thus, in 1964 for example, a new chair in organization and economic ...

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    1. Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft: Geschichte des VHB ...
      Verband der Hochschullehrer für, Wolfgang Burr, Alfred Wagenhofer - Business & Economics - 2013 - 338 pages

      Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) wurde 1921 gegründet und hat sich seitdem als der wichtigste wissenschaftliche Verband im Fach Betriebswirtschaft im deutschsprachigen Raum etabliert. Dieses Buch bietet erstmals eine systematische Darstellung der Entwicklung des VHB und damit ebenso der Betriebswirtschaftslehre (BWL).

      Mit Bezügen auf Guido Fischer, Eduard Gaugler, Wehrwirtschaft

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    2. Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte: Eine Skizze
      Klaus Brockhoff - Business & Economics - 2012 - 261 pages

      Im deutschen Sprachraum ist die Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft erst sehr spät wahrgenommen worden. Wissenschaftliche Betriebswirtschaftslehre stellt allerdings große Potenziale bereit. Klaus Brockhoff zeigt diese auf und ordnet Methoden, Konzepte und Namen von Betriebswirten zeitlich ein. Er analysiert, welcher Wissenschaftler mit welchem Konzept auf welchen Kenntnissen seiner Vorgänger aufbaute oder hätte aufbauen können. Die geschichtliche Betrachtung öffnet den Blick dafür, als "neu" angebotene Konzepte auf ihre Wurzeln zurückzuführen und damit verlässlicher zu beurteilen.

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  31. Military Economy

    The Arms Race and Conversion from Military to Civilian Economy
    https://books.google.com/books?id=jRTUAAAAMAAJ

    Rachik Artashesovich Faramazi︠a︡n - 1985 - ‎Snippet view
    The possibility of conversion depends on the mode of production, the national system of organisation and management of the military economy and the degree and forms of participation of government and private enterprises in military ...

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    1. Empire of Guns: The Violent Making of the Industrial Revolution
      https://books.google.com/books?isbn=0735221871

      Priya Satia - 2018 - ‎No preview - ‎More editions
      Empire of Guns uses the story of Galton and the gun trade, from Birmingham to the outermost edges of the British empire, to illuminate the nation's emergence as a global superpower, the roots of the state's role in economic development, and ...

      The New American Militarism: How Americans Are Seduced by War
      https://books.google.com/books?isbn=0199323836

      Andrew J. Bacevich - 2013 - ‎Preview - ‎More editions
      In this provocative book, Andrew Bacevich warns of a dangerous dual obsession that has taken hold of Americans, both conservatives and liberals alike

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    2. The Strategic Defense Initiative
      https://books.google.com/books?isbn=0521410975

      Edward Reiss, ‎Reiss Edward - 1992 - ‎Preview - ‎More editions
      This history of the Strategic Defense Initiative shows how political, economic, strategic and cultural factors have interacted to shape SDI.

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    3. "Preparedness Economy"

      United States Naval Institute Proceedings - Volume 69 - Page 1119
      https://books.google.com/books?id=BTMaAAAAIAAJ

      1943 - ‎Snippet view - ‎More editions
      The underlying theme is the exposition of Wehrwirtschaft as developed and applied by the Nazis. Wehrwirtschaft is translated as "preparedness economy," but is used most frequently in the sense of "military economy" — it includes both war ...

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    4. A Cross of Iron: Harry S. Truman and the Origins of the National ...

      https://books.google.com/books?isbn=0521795370

      Michael J. Hogan - 2000 - ‎Preview - ‎More editions
      In Nourse's view, government policy had to combine military preparedness with economic and financial preparedness, by which he meant economic conditions that inspired in the American people “a deep conviction that theirs is a political, ...

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    5. U.S. News & World Report - Volume 26, Part 2 - Page 27

      https://books.google.com/books?id=b-QLAQAAIAAJ

      1949 - ‎Snippet view - ‎More editions
      Such a long-run program must combine military preparedness with economic and financial preparedness and, last but not least, conditions of life that give the citizenry a deep conviction that theirs is a political, social, and economic system that ...

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    6. A Cross of Iron: Harry S. Truman and the Origins of the National Security State, 1945-1954
      Michael J. Hogan

      Cambridge University Press, 28 Dec 2000 - History - 525 pages

      In A Cross of Iron, one of the country's most distinguished diplomatic historians addresses the domestic underside of America's expanding global role in the first decade of the Cold War. The result is the fullest account yet of one of the most important developments in recent American history - the emergence of a national security state where none had existed before. Drawing on prodigious research in archival and manuscript materials, Michael J. Hogan traces the process of state making as it unfolded in efforts to unify the armed forces, organize the Defense Department, harness science to military purposes, mobilize military manpower, and distribute the cost of defense across the economy. In tracing these efforts, not to mention the great debates over defense spending and the scope of the country's commitments around the world, Hogan's challenging narrative brings into sharp focus the dramatic postwar transformation of the American state.

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    7. Edwin Griswold Nourse (May 20, 1883 – April 7, 1974) was an American economist. He served as the first chairman of the Council of Economic Advisors between 1946 and 1949. ...
      ... he met President Harry S. Truman for the first time by way of Charles Griffith Ross to speak about becoming member of the newly created Council of Economic Advisors; Nourse subsequently resigned from Brookings to become its first chairman, with Leon Keyserling as his vice-chairman ...
      https://en.wikipedia.org/wiki/Edwin_Griswold_Nourse

      A Cross of Iron: Harry S. Truman and the Origins of the National ...
      https://books.google.com/books?isbn=0521795370
      Michael J. Hogan - 2000 - ‎History
      Permanent preparedness in an age of “total war,” Nourse noted repeatedly, entailed substantial sacrifices, including fundamental changes in the "structure of economic society"

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    8. Edwin G. Nourse Papers
      1908-1963
      Chairman, Council of Economic Advisers, 1946-1949.

      1949
      •August 24 - Columbia Broadcasting System, "The Economic Implication of Military Preparedness."

      https://www.trumanlibrary.org/hstpaper/nourse.htm

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  32. Forschungsstelle für Wehrwirtschaft

    Does Conquest Pay?: The Exploitation of Occupied Industrial Societies
    https://books.google.com/books?isbn=0691002428

    Peter Liberman - 1998 - ‎Preview - ‎More editions
    An October 1944 report by the German Research Office for Military Economy (Forschungsstelle für Wehrwirtschaft) under the Supreme Command calculated these through March 1944.23 The report is particularly useful because it takes ...

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    1. Art, Culture, and Media Under the Third Reich - Page 34
      https://books.google.com/books?isbn=0226220877

      Richard A. Etlin - 2002 - ‎Preview - ‎More editions
      The notion of a Wehrwirtschaft was used by the German military in the 1920s and was readily adopted and put into practice by the ... Nathan and Fried preferred the term “military economy” over “war economy” in order to distinguish between ...

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  33. "Finanzielle Kriegsbereitschaft"/ Wehrwirtschaft

    The Truth in Hell and Other Essays on Politics and Culture, 1935-1987
    https://books.google.com/books?isbn=0195058755

    Hans Speier, ‎Former Head of Social Science Division Rand Corporation Santa Monica California Robert Maciver Professor of Social and Political Science Hans Speier, ‎Arthur Vidich - 1989 - ‎Preview - ‎More editions
    There were only few exceptions: von Moltke in 1890 and Max Warburg in 1907 expressed the opinion that future war ... Henry William Spiegel, in a discussion of Wehrwirtschaft, makes the interesting observation that "there is no academic ...

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    1. Professionalisierung und, oder Kunst der Führung von Unternehmen: ...
      https://books.google.com/books?isbn=3825852121 - Translate this page

      Hans Schemann - 2000 - ‎Preview
      Kai Sheng Chen: Aufgaben, Grenzen und Durchführung der Wehrwirtschaft. [Diss. Berlin 1938]. - J Riesser: Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsführung Gustav Fischer Verlag Jena 1913. - Adolf Lampe: Allgemeine Wehrwirtschaftslehre ... (1938)

      https://books.google.com/books?id=wGNZzopuN0MC&pg=PA296&dq=wehrwirtschaft+%22finanzielle+kriegsbereitschaft%22&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjAqZXgrd7cAhXHL1AKHUXbApkQ6AEIJzAA#v=onepage&q=wehrwirtschaft%20%22finanzielle%20kriegsbereitschaft%22&f=false

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    2. Wägen und Wagen: - Page 320
      https://books.google.com/books?id=YltMAQAAIAAJ - Translate this page

      Michael Stürmer, ‎Gabriele Teichmann, ‎Wilhelm Treue - 1989 - ‎Snippet view - ‎More editions
      Es erschien eine ganze Reihe wissenschaftlicher Studien zur finanziellen Mobilmachung und zur Wehrwirtschaft, darunter das vielbeachtete Buch »Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsführung« des Geheimrats Rießer von der Deutschen ...

      Krieg auf Kosten anderer: Das Reichsministerium der Finanzen und die ...
      https://books.google.com/books?isbn=3110452545 - Translate this page

      Jürgen Kilian - 2017 - ‎Preview - ‎More editions
      1937 konstatiert, dass die „gegenwärtige finanzielle Kriegsbereitschaft“ Deutschlands „nicht gerade [. ... Stellungnahme der Reichsbank.108 Dort sah man eine Fortführung der wehrwirtschaftlichen Maßnahmen auf dem bisherigen Niveau nur ...

      金原文庫目録 - Page 174
      https://books.google.com/books?id=VsFFAAAAIAAJ - Translate this page

      1962 - ‎Full view
      Wien, 1938. F 123 Possony, S. T. Die Wehrwirtschaft des Totalen Krieges. Wien, 1938. Q 122 Popovics, A. Das Geldwesen im Kriege. Wien, 1925. C 156 Riessen, J. Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsfuhrung. Jena, 1909. C 186 Rothe ...

      Erziehung zum Wehrwillen: pädagogisch-methodisches Handbuch für Erzieher
      https://books.google.com/books?id=ntGEAAAAIAAJ - Translate this page

      Jakob Szliska - 1937 - ‎Snippet view - ‎More editions
      ... die finanzielle Mobilmachungsvorbereitung erstrebt als Ziel die finanzielle Kriegsbereitschaft.

      Wirtschaftsorganisation im Kriege: mit einer Uebersicht über ...
      https://books.google.com/books?id=dCUEAAAAMAAJ - Translate this page

      Eberhard Scherbening - 1938 - ‎Snippet view
      Riesser, J., Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegführung, 2. Aufl. Jena 1913- Römermann, Karl, Mittel und ... Scherbening, Eberhard, Der Begriff Wehrwirtschaft; in: Der Deutsche Volkswirt, 12. Jahrg., 1937, Nr. 3, S. io6f. Schmitt, Justus ...

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  34. Gewehre oder Butter

    In macroeconomics, the guns versus butter model is an example of a simple production–possibility frontier. It demonstrates the relationship between a nation's investment in defense and civilian goods. In this example, a nation has to choose between two options when spending its finite resources. It may buy either guns (invest in defense/military) or butter (invest in production of goods), or a combination of both. This may be seen as an analogy for choices between defense and civilian spending in more complex economies. ...

    The "guns or butter" model is used generally as a simplification of national spending as a part of GDP. The nation will have to decide which balance of guns versus butter best fulfills its needs, with its choice being partly influenced by the military spending and military stance of potential opponents. Researchers in political economy have viewed the trade-off between military and consumer spending as a useful predictor of election success.[1]

    Perhaps the best known use of the phrase (in translation) was in Nazi Germany. In a speech on January 17, 1936, Minister of Propaganda Joseph Goebbels stated: "We can do without butter, but, despite all our love of peace, not without arms. One cannot shoot with butter, but with guns." Referencing the same concept, sometime in the summer of the same year another Nazi official, Hermann Göring, announced in a speech: "Guns will make us powerful; butter will only make us fat."

    https://en.wikipedia.org/wiki/Guns_versus_butter_model

    Nourse believed a choice had to be made between "guns or butter" but Keyserling argued for deficit spending, an expanding economy could afford large defense expenditures without sacrificing an increased standard of living. In 1949, Keyserling gained support from Truman advisors Dean Acheson and Clark Clifford. Nourse resigned as chairman, warning about the dangers of budget deficits and increased funding of "wasteful" defense costs. Keyserling succeeded to the chairmanship and influenced Truman's Fair Deal proposals and the economic sections of NSC 68 that, in April 1950, asserted that the larger armed forces America needed would not affect living standards or risk the "transformation of the free character of our economy."

    https://en.wikipedia.org/wiki/Council_of_Economic_Advisers

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  35. Charles Waldstein
    Aristodemocracy: Military Preparedness and the Peace of the World (Classic Reprint)
    Published by Forgotten Books (2017)

    Excerpt from Aristodemocracy: Military Preparedness and the Peace of the World IN July 1898 I delivered, at the Imperial Institute, London, Lord Rosebery in the chair, an address on The English-speaking Brotherhood. In an abridged form this appeared as an article, in August 1898, in The North American Review. To this address was added another essay; and both were published in book-form in 1899 under the title The Expansion of Western Ideals and the World s Peace. Similar convictions had been held by me and expressed in various forms as far back as 1874, when, as an American student at Heidelberg, I read a paper on the Staatszweck before the political society of that University, the late Professor Bluntschli being present. Many of the views expressed in the present book, especially those which advocate the institution of an International Court with power to enforce its decisions, were already brought forward in my book on The Expansion of Western Ideals and the World's Peace.

    (Abebooks)

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  36. Vorbereitung auf "totalen Krieg" (?)

    The Forms Of War Government In France
    Renouvin, Pierre
    Published by Yale (1927)

    VG first edition study publishe under the auspices of the Carnegie Foundation For International Peace. Renouvin focuses on the organisation of the French state for mobilising the nation's resources for total war

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    1. Instructions for Gunners' Examination in the Field Artillery; September 1, 1917

      Hammond, John S., and Olmstead, Dawson
      Published by E. P. Dutton & Company, New York (1917)
      First Edition

      The authors were Inspector Instructors in the U. S. Army Field Artillery. One of the authors rose to the rank of Major General in the United States Army. Dawson was Chief Signal Officer during the major portion of World War II, and presided over a momentous buildup of the Signal Corps. With a budget that grew from nine million in 1941, to more than five billion in 1943, Olmstead turned to both the Signal Corps laboratories and the private sector to meet the demands of total war.

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    2. The Laws Of The War,1917
      British Parliament

      Published by Eyre & Spotiswoode for Frederick Atterbury (1918)
      First Edition

      A tight, clean & tidy copy of the statutes (Acts of Parliament) which passed into law in Britain in 1917. This leather-bound volume contains each of the 76 Acts of 1917 as a separate chapter and comprise an authoritative primary source and chronology for i) British War finance, ii) the regulation of the civil population in war-time and iii) the mobilisation of the resources necessary for fighting total war.

      Specifically, this volume contains legislation on the establishment of the Royal Air Force, Conscription, Military Discipline, Billeting of Civilians, War Pensions, War Loans, Munitions, Taxes, Prices and Wages. etcetera

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    3. The Laws Of The War,1914
      British Parliament

      Published by Eyre & Spotiswoode for Frederick Atterbury (1914)

      A tight, clean & tidy copy of the statutes (Acts of Parliament) signed into law in Britain from March to December, 1914. This leather-bound volume contains each of the 91 Acts of the period as a separate chapter and comprises an authoritative primary source and chronology for i) British War finance, ii) the regulation of the civil population in war-time and iii) the mobilisation of the resources necessary for fighting total war. Specifically, this volume contains legislation on Welsh Churches, Defence of the Realm, War Injuries Compensation, Army Supplies, Aliens, Bank Notes, Coal Mines, Milk & Dairies, Finance, the Grey Seal, War Loans, Merchant Shipping etcetera.

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      (Wie oben gefunden im Internet-Antiquariat mit der Stichwortsuche "total war", Veröffentlichungen vor 1939)

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    4. Mit Stichwortsuche "total war", wie oben

      The Laws Of The War,1914 - 1916
      British Parliament
      Published by Eyre & Spotiswoode for Frederick Atterbury (1916)

      A tight, clean & tidy copy of the statutes (Acts of Parliament) signed into law in Britain from November 1914 to January 1916. This leather-bound volume contains each of the 71 Acts of the period as a separate chapter and comprises an authoritative primary source and chronology for i) British War finance, ii) the regulation of the civil population in war-time and iii) the mobilisation of the resources necessary for fighting total war. Specifically, this volume contains legislation on the Defence of the Realm, Military and Naval Discipline, Military Service, Enemy Aliens, War Compensation, Police, Prostitution, Death Duties, Taxes, etcetera.

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    5. Narrative of theTerritorial Army Cadet Battalion Tour in France and Belgium, 1st to 8th August, 1928

      Published by Territorial Army and Air Force Association of the County of Warwick, County of Warwick, England (1928)
      First Edition

      The Army Reserve was created as the Territorial Force in 1908 by the Secretary of State for War, Richard Haldane, when the Territorial and Reserve Forces Act 1907 combined the previously civilian-administered Volunteer Force, with the mounted Yeomanry (at the same time the Militia was renamed the Special Reserve). Most Volunteer infantry units had unique identities, but lost these in the reorganisation, becoming Territorial battalions of Regular Army infantry regiments. Some, notably the London, Monmouthshire and Hertfordshire Regiments maintained a separate identity. Its original purpose was home defence, although the establishment of the Territorial and Army Volunteer Reserve in 1967 involved a restructuring and revised doctrine leading to the provision of routine support for the regular army overseas. Reservists in the past also served as constables or bailiffs, even holding positions of civic duty as overseer of their parish. The more modern Yeomen of the 18th century were cavalry-based units, which were often used to suppress riots such as the infamous Peterloo Massacre. Several units that are now part of the Army Reserve bear the title "militia", reflecting their origins as part of that organisation prior to the formation of the Army Reserve. During periods of total war, the Army Reserve is incorporated by the Royal Prerogative into Regular Service ...

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    6. A brief article on Germany presciently declares that Germany requires at least two more years before it will be ready for total war

      News-Week (Newsweek), April 17, 1937
      Moley, Raymond: Editor
      Published by Weekly Publications, USA

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    7. Sherman, Enjoying People and Traveling, Writes to Friends in St. Louis
      WILLIAM TECUMSEH SHERMAN

      Published by New York, NY (1886)

      William T. Sherman (1820-1891), a West Point graduate and Mexican War veteran, served as a corps commander under General Grant in successful campaigns down the Mississippi and in Tennessee. He then took command of the western armies when Grant was reassigned to the Virginia theatre. He was both recognized and criticized for his tactics of "scorched earth" and "total war," evidenced by his capture of Atlanta and "March to the Sea" through Georgia.

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  37. "Es war Krupp selbst, der 1944 voller Stolz erklärte wie unmittelbar nach den verlorenen ersten Weltkrieg die deutschen Rüstungskonzerne damit begonnen haben die wirtschaftlichen Vorrausetzungen für ein neues Völkermorden zu schaffen. Krupp sagte in einer Rede: „Es ist das große Verdienst der ganzen deutschen Wehrwirtschaft, dass sie in diesen Jahren nicht untätig gewesen ist, mochte auch aus einleuchtenden Gründen ihre Tätigkeit dem Licht der Öffentlichkeit entzogen sein. In jahrelanger stiller Arbeit wurden die wissenschaftlichen und sachlichen Voraussetzungen geschaffen, um zu gegebener Stunde ohne Zeit und Erfahrungsverlust wieder zur Arbeit für die deutsche Wehrmacht bereitzustehen….. Nur durch diese verschwiegene Tätigkeit deutschen Unternehmertums konnte nach 1933 unmittelbar der Anschluss an die neuen Aufgaben der Wiederwehrhaftmachung erreicht, konnten dann auch die ganz vielfältigen neuen Probleme gemeistert werden.“ (Zitiert aus: Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der BRD, Berlin 1965)"

    http://larainfo.blogsport.de/2012/08/07/krupp-hitler-und-der-krieg/

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    1. " „Krupp von Bohlen-ebenso wie Alfried- lieh seinen Namen, sein Prestige und seine finanzielle Unterstützung, um die Nazipartei mit ihrem klar erkennbarem Programm, einen neuen Krieg zu entfesseln, in Deutschland an die Macht zu bringen….Nachdem der Krieg dann ausgebrochen war- wofür beide Krupps, sowohl Gustav als auch Alfried, unmittelbar verantwortlich sind- führten sie die deutsche Industrie, unter Verletzung von internationalen Verträgen und internationalem Recht, an.“ Also nicht Krupp war es der sich von Hitler einbinden ließ, sondern Krupp war einer von den mächtigsten 49 Großindustriellen die die deutsche Wirtschaft beherrschten und die Nazis an die Macht brachten. Von einem neuen Krieg erhofften sie sich nicht nur milliardenschwere Rüstungsprofite, die sie schließlich auch einstrichen sondern vor allem unumschränkte wirtschaftliche Macht auf der ganzen Welt. So waren die Naziphrasen vom angeblich dringend benötigtem „Lebensraum im Osten“ und vom „Volk ohne Raum“ nichts anderes als die grenzenlosen Expansionsgelüste der deutschen Industrie, gekleidet in die faschistische Demagogie der Hitlerpartei.

      1933 war Krupp Kuratoriumsleiter der „Adolf Hitler-Spende der Deutschen Wirtschaft“, einer Gesellschaft die eigens gegründet wurde um die Nazis mit riesigen Geldsummen zu versorgen."

      (Quelle wie oben)

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